In Berlin startete gestern Abend eine neue Crowdfunding-Kampagne: „Das Verkehrsbuch ohne Autohass – wie wir alle den Kulturkampf um die Straßen gewinnen“ kommt im November 2023 rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft in den Buchhandel.
Heute stellt die Brancheninitiative Fahrrad und Bahnen, ein Zusammenschluss von Rad-, Fahrgast- und Bahn-politischen Verbände und Unternehmen, ihr Diskussionspapier in Frankfurt vor. 7 Mrd. Euro Finanzbedarf, der Bau von 1 Mio. Fahrradstellplätzen, die Finanzierung von 120.000 Bikesharing-Rädern bundesweit an den Bahnhöfen sowie die kostenlose nächtliche Fahrrad-Mitnahme im Nahverkehr werden vorgeschlagen.
Mit der Bike+Ride-Offensive wollen das Bundesumweltministerium (BMU) und die Deutsche Bahn (DB) den Ausbau von Radabstellanlagen an Bahnhöfen voranbringen. Ziel ist es, bis zu 100.000 zusätzliche Bike+Ride-Plätze deutschlandweit bis Ende 2022 zu installieren.
Die ersten 40 Meter geschützter und breiter Radwege mit grünem Belag sind fertig. Das feiern morgen Abend über 300 Berliner Radfahrer an der Holzmarktstraße. Leider brauchte es dafür 24 Monate, so dass die 3.200 km Radwege laut Mobilitätsgesetz nicht 2030 fertig werden, sondern rechnerisch erst in 160.000 Jahren. Die Berliner Radfahrern wollen mehr Tempo von ihrem Verkehrssenat sehen.
In Essen wurde am 22. Februar die Initiative Volksentscheid Fahrrad aus Berlin mit dem Deutsche Fahrradpreis ausgezeichnet. Die Initiative hat mit Hunderten von Helferinnen und Helfern für Deutschlands erstes Radverkehrsgesetz gesorgt. Nach mehr als zwei Jahren erfolgreicher Kampagne geht damit ein bundesweites Signal für die Verkehrswende von unten aus: Bürgerinnen und Bürger zeigen der Politik, dass es Mehrheiten für eine zukunftsfähige Verkehrspolitik gibt.
Gestern hat das Verkehrsgericht Tiergarten einen Todesraser laufen gelassen. Der 45-Jährige wurde mehrfach beim Fahren ohne Führerschein geschnappt und immer wieder freigelassen. Schließlich tötete er einen Fußgänger und beging Fahrerflucht. Auch das reichte der Justiz nicht, um den Mann aus dem Verkehr zu ziehen und andere Menschen vor ihm zu schützen. Dieses Skandalurteil der deutschen Autojustiz lädt dazu ein, Verkehrsregeln zu missachten und Unbeteiligte zu gefährden.