Im Vorfeld der Generalversammlung der Vereinigung von Veranstaltern internationaler Straßenradrennen (AIOCC) wurde in Riva del Garda vor zahlreichen Persönlichkeiten die Streckenführung der Tour of the Alps 2025 vorgestellt. Die 48. Ausgabe der grenzüberschreitenden Rundfahrt führt vom 21. bis 25. April 2025 über fünf Etappen von San Lorenzo Dorsino im Trentino bis nach Lienz in Osttirol. Auf den fünf Teilstücken stattet die TotA unter anderem der Heimat von Tennis-Superstar Jannik Sinner einen Besuch ab. Aus rot-weiß-roter Sicht könnte der Osttiroler Tour de France-Etappensieger Felix Gall als Kapitän starten.
Rund sieben Monate nach dem Gesamtsieg von Juan Pedro Lopez wirft die Tour of the Alps 2025 bereits ihre Schatten voraus: Am Donnerstag, 21. November 2024 wurden im PalaCongressi in Riva del Garda die fünf Etappen der 48. TotA-Ausgabe der breiten Öffentlichkeit präsentiert. Das grenzüberschreitende Etappenrennen geht vom 21. bis 25. April 2025 auf den Straßen der Euregio-Gebiete Tirol, Südtirol und Trentino über die Bühne. Fünf Etappen, 739 Kilometer und 14.700 Höhenmeter: Das sind die wichtigsten Zahlen der Tour of the Alps 2025. Die kommende Ausgabe des grenzüberschreitenden Etappenrennens beginnt im Trentino, genauer gesagt in San Lorenzo Dorsino. Die italienische Gemeinde bildet am Ostersonntag (20. April) den offiziellen Auftakt und fungiert am Montag, 21. April 2025 als Start- und Zielort der ersten Etappe. Das zweite Teilstück beginnt in Mezzolombardo und führt nach Südtirol, wo zuerst Sterzing-Ratschings und einen Tag später Innichen erstmals als TotA-Etappenziel in Erscheinung treten.
Das große Finale steigt in Osttirol
Die letzten beiden Tage der Rundfahrt gehen auf Osttiroler Terrain über die Bühne. Nach der Königsetappe von Sillian nach Obertilliach an Tag vier, wird das Etappenrennen – ebenso wie 2022, als der Franzose Romain Bardet zum Triumph radelte – in Lienz abgeschlossen. Bei der Tour of the Alps warten einmal mehr zahlreiche Anstiege auf das Fahrerfeld, von denen sich jedoch keiner über 2.000 Meter Meereshöhe befindet. Auch die beliebte Streckenführung mit kurzen, selektiven Etappen und knappen Transfers zwischen den fünf Teilstücken kommt im kommenden Jahr wieder zum Einsatz. Ebenso wird es wieder eine Kombination aus spannenden Etappen, einer festlichen Atmosphäre und einer aktiven Einbindung der Etappenorte geben, die der Veranstaltung schon seit vielen Jahren eine besondere Strahlkraft verleiht. Diese „TotA-Siegesformel“ begeistert sowohl Zuschauer als auch teilnehmende Mannschaften, sodass für Kenner der Szene ein Aufstieg der Rundfahrt in die „World Tour“-Kategorie längst überfällig ist.
Die vierte Etappe am Donnerstag, 24. April beginnt nur wenige Kilometer von der italienischen Grenze entfernt in der Osttiroler Ortschaft Sillian. Das Teilstück mit einer Länge von 160 Kilometern und Ziel in Obertilliach hat durchaus das Potenzial, das Gesamtklassement einen Tag vor Ende der Rundfahrt komplett auf den Kopf zu stellen. Nach dem Start in Osttirol kehrt das Fahrerfeld nach Italien zurück und visiert über einen ersten Anstieg den malerischen Misurina-See in der Provinz Belluno in Venetien an. Im Anschluss folgen eine lange Abfahrt sowie zwei weitere Anstiege: Während die erste dieser Rampen hoch zum Passo Sant’Antonio recht anspruchsvoll ist, sollte die zweite Rampe hoch zum Kreuzbergpass den Fahrern weitaus weniger Kopfzerbrechen bereiten. Danach geht’s zurück nach Südtirol. Über Innichen gelangt das Fahrerfeld zurück nach Osttirol, wo ein selektives Etappenfinale wartet: Zuerst steht die Bergwertung von Anras an, ehe der Anstieg nach Tessenberg und die vor allem im Mittelteil tückische Rampe hoch zum Kartitscher Sattel – dort werden die zweiten Bergpunkte des Tages vergeben – bezwungen werden müssen. Rund sieben Kilometer nach diesem Anstieg beginnt die finale Abfahrt in Richtung Obertilliach. Die letzten drei Kilometer verlaufen auf einer breiten, leicht abfallenden Straße, die kurz nach dem Biathlonzentrum von Obertilliach Marschrichtung ändert und auf dem Schlusskilometer mit einer Steigung von 4 bis 5 Prozent noch einmal alles aus den Fahrern herauskitzelt.
Lienz Etappenziel am letzten Tag
Die fünfte Etappe am Freitag, 25. April mit Start und Ziel in Lienz verspricht auf 113 Kilometern Spannung bis zum Schluss. Die Schlussetappe könnte das Klassement noch einmal komplett auf den Kopf stellen – wir erinnern uns hier gerne an das Jahr 2022, als Romain Bardet nach einer dramatischen Etappe mit Triumph seines Landsmanns Thibaut Pinot doch noch auf den ersten Platz der Gesamtwertung vorpreschte. Nach einem flachen Startabschnitt wartet nach 37 Kilometern ein erster selektiver Anstieg über 15 Kehren hoch nach Bannberg (4,5 Kilometer lang, durchschnittlich 10 Prozent steil). Im Anschluss geht es wechselweise bergab und bergauf, ehe Bannberg ein zweites Mal hinter sich gelassen werden muss.
Im Anschluss an eine Talabfahrt beginnt der berüchtigte Anstieg nach Stronach. Diese drei Kilometer lange, extrem steile Rampe führt über eine äußerst schmale Straße und beinhaltet eine durchschnittliche Steigung von 13 Prozent. Gut möglich, dass der Anstieg – ebenso wie 2022 – zum entscheidenden Zünglein an der Waage im Kampf um den Gesamtsieg verkommt. In Stronach angekommen, trennen die Fahrer noch zehn Kilometer von der allerletzten Ziellinie der Tour of the Alps, die sich auf dem Hauptplatz von Lienz befindet. Die Hauptstadt Osttirols ist bekannt für ihre Liebe zum Radsport und bildet die perfekte Kulisse für die Krönung des Siegers der Tour of the Alps 2025.
Felix Gall will als Kapitän an den Start gehen
2022 bestritt der Osttiroler Felix Gall seine letzte Tour of the Alps. Damals erzielte er nach vier Top-Ten-Etappenplätzen den sechsten Rang in der Gesamtwertung. Für 2025 plant der Tour de France-Etappensieger ein Comeback in seiner Heimat: "Ein Start bei der Tour of The Alps 2025 sieht sehr vielversprechend aus. Es wird ein spannendes Rennen mit vielen knackigen Anstiegen und auch Bergankünften. 2022 war die Tour das letzte Mal in Osttirol und das war ein ganz besonderes Erlebnis für mich. Es ist mein Trainingsgebiet und ich bin hier täglich unterwegs. Auch deshalb verspüre ich eine extreme Vorfreude. Die Etappenprofile - vor allem auch jene der letzten beiden Tage in Osttirol - gefallen mir sehr gut. Für den ersten Teil meiner Saison soll die Tour of the Alps ein absoluter Fokus werden. Ich erwarte ein großes Spektakel in meiner Heimat!"
Franz Theurl freut sich auf die Königsetappe in Osttirol
Osttirol und der Radsport, das ist eine lange Erfolgsgeschichte, wie TVB-Obmann Franz Theurl meint: "Seit nun 30 Jahren stehen wir mit der „Gruppo sportivo alto Garda“ in einer sehr freundschaftlichen Beziehung, die stark von unserem Freund und Ehrenpräsident Francesco Moser getragen wird. Aber auch der Vorstand des Vereins zählt zu unserem engen Freundeskreis. Über den „Giro del Trentino“, der auch mit der Nachfolgeveranstaltung „Tour of the Alps“ zwischenzeitlich Etappen in Osttirol durchgeführt hat, haben wir uns nachhaltig den Zugang zum Profiradsport verschafft. Auch der Giro d`Italia war zwischenzeitlich fünfmal in Osttirol zu Gast bei uns und Verhandlungen für eine Weitere Osttirol-Ankunft sind im Laufen. 2025 können wir in Osttirol gleich zwei Etappender Tour of the Alps ausrichten. Das Besondere dabei ist die Königsetappe von Sillian nach Obertilliach, die durch drei benachbarte italienische Provinzen führt. Als wohl einzigartig möchte ich die Schlussetappe bezeichnen. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir jemals eine derart attraktive Streckenführung festlegen konnten. Die Strecke verläuft zur Gänze am Fuße und im Antlitz der Lienzer Dolomiten. Knackige Steigungen und ein bis dato noch nie befahrener Streckenabschnitt auf der Pustertaler Höhenstraße wird für noch mehr Spannung und auch Begeisterung sorgen - eigentlich zugeschnitten für unseren Lokalmatador Felix Gall. Wir hoffen daher, dass er mit seinem Team dabei sein wird."
Auch Karin Seiler, CEO der Tirol Werbung, freut sich auf die kommende Auflage: "Die Tour of the Alps zeigt eindrucksvoll, welches Potenzial in der regionsübergreifenden Zusammenarbeit steckt. Durch Partnerschaften wie diese wird die Euregio für die Menschen spürbar und erlebbar, während unsere Europaregion ihre Stärken über mehrere Tage in die internationale Auslage stellen kann. Für Einheimische und Gäste setzt dieses sportliche Highlight jedes Jahr einen kräftigen Impuls, unsere vielfältigen Rad- und Bikeangebote selbst zu entdecken".
Das Projekt Tour of the Alps 2025 befindet sich bereits in der intensiven Planungsphase für den kommenden April. Unterstützt wird die Rundfahrt von einer hochmodernen Organisation, die gemeinsam mit einem engagierten technischen Team unermüdlich daran arbeitet, die Veranstaltung noch attraktiver zu gestalten. Dabei spielt die Zusammenarbeit mit dem Sportmarketing-Unternehmen Infront Sports & Media eine zentrale Rolle. Seit dem vergangenen Jahr ist das Unternehmen für die Produktion, den TV-Vertrieb sowie die Vermarktung der Veranstaltung verantwortlich. Diese Partnerschaft hat bereits erste wichtige Erfolge hervorgebracht: Der Ausbau der Sponsorennetzwerke und eine weiter optimierte TV-Berichterstattung trugen dazu bei, dass die Tour of the Alps 2024 einen relativen Medienwert von beeindruckenden 17 Millionen Euro erreichte.
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