Im Jahr 2012 wurde der Grundstein für die **DIN 79010:2020-02** gelegt, als Ernst Brust einen Normungsantrag stellte. Auf Aufforderung der DIN übernahm Brust den Vorsitz des Normungsausschusses. Trotz anfänglicher Skepsis seitens der Fahrradindustrie, die das Vorhaben mit Aussagen wie „so ein Scheiß braucht niemand“ belächelte, begann die Arbeit an der Norm. Die erste Sitzung fand bei der Firma SRAM in Schweinfurt statt, und die Arbeitsgruppe startete mit acht Mitarbeitern, darunter Vertreter von Unternehmen wie BASF und Bayer.
In den folgenden acht Jahren wuchs die Arbeitsgruppe auf 30 feste Mitarbeiter, ergänzt durch 10 Gäste aus der Logistikbranche. Ein zentraler Diskussionspunkt war das zulässige Gesamtgewicht von Lastenrädern. Die festgelegten Grenzen von 250 kg für einspurige und 300 kg für mehrspurige Lastenräder wurden von der Logistikbranche als zu niedrig kritisiert. Stattdessen forderte die Logistikbranche eine Transportkapazität von bis zu zwei Kubikmetern, um den Anforderungen des modernen Güterverkehrs gerecht zu werden.
Nach intensiver Arbeit wurde die Norm **DIN 79010:2020-02** im Jahr 2020 erfolgreich abgeschlossen. In den letzten Sitzungen wurden noch 300 Einsprüche bearbeitet, bevor die Norm finalisiert wurde.
Schließlich wurde die deutsche **DIN 79010:2020-02** als Arbeitsgrundlage in die europäische Norm DIN EN 17860 integriert, welche als europäischer Standard übernommen wird. Die Norm **DIN
79010:2020-02** ist nun bei **DIN Media** erhältlich und kann auf der Webseite [www.dinmedia.de](http://www.dinmedia.de/de) eingesehen werden. Diese Entwicklung markierte einen wichtigen Schritt zur Etablierung von Transport- und Lastenrädern als nachhaltige Transportlösung, insbesondere im urbanen Güterverkehr.
Text: Ernst Brust, www.velotech.de