Pedelecs, oft auch E-Bikes genannt, sind eine beliebte Wahl für umweltfreundliche Mobilität. Der Energieverbrauch eines Pedelecs hängt hauptsächlich von der Kapazität des Akkus ab, die in der Regel zwischen 400 und 750 Wattstunden liegt. Ein normaler Energieverbrauch bei einem Pedelec liegt zwischen 4 und 8 Wh pro Kilometer. Faktoren wie Gelände, Unterstützungsstufe, Fahrweise und Wetter beeinflussen die Reichweite und den Energieverbrauch.
Wenn der Verbrauch jedoch dauerhaft über 8 Wh/km liegt, könnte dies auf mehrere Dinge hindeuten:
- Starke Nutzung der höchsten Unterstützungsstufe: Wenn der Motor häufig auf maximaler Leistung arbeitet, steigt der Energieverbrauch entsprechend. Dies könnte bei steilen Anstiegen oder sehr hoher Geschwindigkeit der Fall sein.
- Tuning des Pedelecs: In einigen Fällen könnten Pedelecs technisch modifiziert (“getunt”) sein, um die Geschwindigkeitsbegrenzung von 25 km/h zu umgehen, wodurch der Motor auch bei höheren Geschwindigkeiten weiter unterstützt. Dies führt zu einem höheren Energieverbrauch, da der Motor bei höheren Geschwindigkeiten mehr Leistung erbringen muss.
- Schweres Gewicht oder Gepäck: Ein höheres Gewicht, sei es durch den Fahrer, Mitfahrer oder zusätzliches Gepäck, erhöht ebenfalls den Energiebedarf, insbesondere bei Anstiegen.
- Wartungszustand des Pedelecs: Schlechter Reifendruck, abgenutzte Kette oder andere mechanische Probleme können den Energieverbrauch erhöhen, da der Motor mehr arbeiten muss, um die gleiche Leistung zu erbringen.
Ein deutlich höherer Verbrauch als 8 Wh/km könnte also tatsächlich auf ein getuntes Pedelec oder andere außergewöhnliche Umstände hinweisen. Solche Modifikationen können jedoch in vielen Ländern rechtliche Konsequenzen haben, da sie die Regelungen für zulässige Pedelec-Leistungen überschreiten könnten.
Text: Ernst Brust, www.velotech.de