Nimmt man die Rangliste des Ischgl Ironbike vom letzten Wochenende und gleicht diese mit der Startliste der Eiger Bike Challenge von kommendem Samstag ab, sind Frans Claes (Belgien), Urs Huber und der Sigriswiler Hansueli Stauffer; außerdem Bike Marathon Classics-Leader Martin Fanger, Micha Klötzli, Fadri Barandun und Simon Vitzthum die Anwärter auf einen Podestplatz. Bei den Frauen ist BMC-Leaderin Alessia Nay die Topfavoritin.
Topform ist an der Eiger Bike Challenge, die innerhalb der nationalen Rennserie Bike Marathon Classics zu den anspruchsvolleren Prüfungen zählt, aber nur ein Faktor. Erfahrung und Rennglück sind ebenso entscheidend. Keiner weiß das besser als der achtmalige Eiger-Bike-Sieger Urs Huber, der seinen letzten Triumph in Grindelwald 2021 einfahren konnte. Seither waren andere stets einen Ticken schneller als der Mettmenstetter. 2022 fing ihn Martin Fanger wenige Meter vor dem Ziel auf dem Baerplatz ab. Dritter wurde Hansueli Stauffer. Im Vorjahr, als die Eiger Bike Challenge zugleich als Bikemarathon-Schweizermeisterschaft ausgetragen wurde, schwang der Wimmiser Marc Stutzmann obenaus, vor Casey South, David Gysling und Stauffer. Huber erreichte das Ziel als Fünfter.
Auch am kommenden Samstag ist davon auszugehen, dass es zu einem harten Spitzenkampf kommen wird. Die besten Karten haben neben dem Belgier Claes wohl wieder Fanger, Stauffer und Huber, die alle mit einem Alter deutlich über 30-jährig allerdings nicht mehr zu den Jüngsten zählen. Mit Klötzli, Barandun und dem Ausnahmekönner Vitzthum, der neben Bike- auch Bahnrennen gewinnen kann, steht die nächste Generation bereit für die Wachablösung.
Bei den Frauen zählt Alessia Nay seit diesem Jahr ebenfalls zu den Sieganwärterinnen. Mit ihrem Gewinn des Summerbike Marathons in Château d`Oex konnte die Bündnerin nicht nur ihren ersten BMC-Triumph feiern, sondern wie Martin Fanger auch das Leadertrikot übernehmen. Ein Topresultat ist außerdem Vorjahressiegerin Alexandra Zürcher und Stefanie Zahno zuzutrauen.
Anmeldungen vor Ort sind in allen Kategorien bis eine Stunde vor dem Start möglich. Die Kinderrennen finden am Sonntag statt.
Die Startzeiten
- Samstag, 10. August
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- 7.20 Uhr, Start 80 km/4200 Hm (SM-Rennen), Baerplatz
- 8.20 Uhr, Start 50 km/2500 Hm, Baerplatz
- 10.35 Uhr, Start 20/30 & 45 km, Baerplatz
- 11.45 Uhr, Zieleinfahrt Baerplatz
- 15.30 Uhr, Siegerehrungen
Die Rennen der Bike Marthon Classics 2024
- #1 Raid Evolénard, Sonntag, 9. Juni 2024, Evolène
Sieger/Leader: Andreas Seewald (De)/Vera Looser (Nam) - #2 Summer Bike, 14. Juli 2024, Château-d`Oex
Sieger/Leader: Martin Fanger/Alessia Nay - #3 Eiger Bike Challenge, Samstag, 10. August 2024, Grindelwald
- #4 Grand Raid, Samstag, 24. August, Verbier – Grimentz
- #5 BikeSide MTB-Festival, Sonntag, 22. September 2024, Einsiedeln
Fünf Prüfungen zählt die Bike Marathon Classics, die seit 1996 besteht. Auf den maximal 432 Kilometern gilt es mit dem Mountainbike kraftraubende 17.501 Höhenmeter in den schönsten Bergregionen der West- und Zentralschweiz sowie im Wallis zurückzulegen. Höhepunkt ist auch im übertragenen Sinn der Showdown am 1990 erstmals ausgetragenen Grand Raid BCVS. Der 125 Kilometer lange Höllenritt im Wallis zwischen Verbier und Grimentz gilt weltweit als ältestes Mountainbike-Marathonrennen und führt als letzte Steigung vor dem Ziel über den knapp 2800 Meter hohen Pas de Lona, der die insgesamt 5025 Höhenmeter komplettiert. Mit bis zu 2000 Fahrer:innen ist der Grand Raid die teilnehmerstärkste Prüfung innerhalb der Classics, gefolgt vom Iron Bike Race in Einsiedeln, bei dem rund 1800 Fahrer:innen starten. Die Schweizer Meisterschaft 2024 wird heuer erstmals am Grand Raid ausgetragen; sie ist zugleich die Hauptprobe für die WM, die 2025 ebenfalls erstmals am Walliser Klassiker ausgetragen wird. Ins Goldene Buch der Classics eingetragen haben sich Fahrer:innen von Weltruf, wie die Marathon-Weltmeister Christoph Sauser, Thomas Frischknecht, Ralph Näf, Alban Lakata und der fünfmalige Schweizermeister und siebenmalige Serien-Gesamtsieger Urs Huber; bei den Frauen die Marathon-Weltmeisterinnen Esther Süss, Jolanda Neff und Ramona Forchini.