Radlbauer Gründer Klaus Böttner gestorben

Klaus Böttner und Franz Beckenbauer ©Lucky Bike
Klaus Böttner und Franz Beckenbauer ©Lucky Bike

Firmengründer Klaus Böttner ist am 5. Juni 2024 friedlich im Kreise seiner Familie verstorben. Der gebürtige Münchner wurde 80 Jahre alt und war auch im hohen Alter begeisterter Radfahrer. Seine Leidenschaft für das Radgeschäft leben seine Kinder Thomas, Stefan und Angelika weiter. Die Branche verliert mit seinem Tod einen Visionär, der viele Menschen inspiriert hat.

1978 eröffnete Klaus Böttner nach dem Studium sein erstes Fahrradgeschäft im Zentrum Münchens. Die zweite Filiale folgte im darauffolgenden Jahr mit einer Besonderheit: Die Verkaufsfläche befand sich auf einem alten Bauernhof in Steindorf.

O-Ton Klaus Böttner: „Am 1. März 1979 habe ich dann zu meiner Frau gesagt: Wir können ja mal in dem ehemaligen Kuhstall Räder präsentieren und verkaufen. Und wir inserieren: Fahrradverkauf ab Bauernhof“. 

So entstand der Markenname Radlbauer und die Geschichte eines der größten Fahrrad-Fachgeschäfte Deutschlands nahm seinen Lauf. 

 

Auch seine Kinder fanden Gefallen am Fahrrad-Geschäft und arbeiteten schon früh mit. Thomas gründete 1994 zusammen mit Christian Morgenroth das Unternehmen Lucky Bike, zu dem seit zwei Jahren auch Radlbauer gehört und ist bis heute einer der vier Geschäftsführer. Angelika verantwortet die Leitung der HR-Abteilung, Stefan ist mit der Leitung der Werkstätten betraut. Noch immer sind Menschen im Team, die von Anbeginn dabei sind, ihre Ausbildung bei Radlbauer gemacht haben und heute in führender Position bei Lucky Bike tätig sind. 

Originelles Marketing

Der Erfolg von Radlbauer war auch darin begründet, dass Böttner nicht nur Radhändler oder „Schrauber“ war, er hatte immer den Vertrieb und die Marke im Blick. Und zwar auf besonders originelle Weise: Unter dem Motto „Der Circus geht, der Radlbauer kommt“ mietete er die im Sommer leer stehenden Quartiere des Circus Krone für den Fahrradverkauf an. Schüler*innen mit den besten und den schlechtesten Noten bekamen beim Zeugnis-Wettbewerb Fahrräder geschenkt und 1982 konterte Böttner die Zweirad-Verkaufsaktion eines Kaffeerösters mit dem Verkauf von Markenkaffee in seinen Fahrrad-Fachmärkten unter dem Motto „Ein Fahrrad ohne Service ist kalter Kaffee!“

Radlbauer kannte jeder in Bayern

Klaus Böttner und Fritz Wepper ©Lucky Bike
Klaus Böttner und Fritz Wepper ©Lucky Bike

Vor der Zusammenlegung 2022 mit Lucky Bike gab es in Deutschland insgesamt neun Radlbauer Filialen im Süden von Deutschland, die Marke war und ist bis heute sehr bekannt. Größen der Zeit wie Franz Beckenbauer oder Fritz Wepper haben nicht nur bei Radlbauer eingekauft, sondern standen öffentlich hinter dem Konzept und dem kreativen Gründer.

 

„Bis zuletzt sind alle seine Lebensgeister erwacht, wenn es um alte oder aktuelle Geschichten von Radlbauer oder Lucky-Bike ging. Vorgestern hat er zu mir in diesem Kontext voller Stolz gesagt: „A Hund war i scho !!!!“ Und recht hatte er!“, so sein Sohn Thomas. (Erklärung: Die Titulierung „ A Hund“ ist ein Ausdruck von Anerkennung. Ein Schlitzohr). 

 

Das gesamte Lucky Bike Team trauert mit großer Anteilnahme um einen besonderen Mann. „Wir würden alle nicht hier sein, hätte es meinen Vater nicht gegeben. Er war ein familiärer, kollegialer Mann mit Ecken und Kanten, der wirklich sehr beliebt war“, sagt Thomas Böttner. Was er gelebt hat, ist bis heute zentraler Teil der Unternehmensstruktur bei Lucky Bike: die positive Atmosphäre im Unternehmen und der respektvolle Umgang miteinander.

 

www.lucky-bike.de