Nach einer fünfjährigen Pause hatte die Liegeradmanufaktur HP VELOTECHNIK kürzlich das Vergnügen, eine Gruppe von Meisterschülern der Frankfurter Bundesfachschule Zweirad willkommen zu heißen. In einem vierstündigen Programm wurden die Fahrradexperten mit Themen vertraut gemacht, die über den üblichen Lehrplan hinausgehen. Sie erhielten Einblicke in die besonderen Herausforderungen beim Bau von Dreirädern, die Arbeitsweise in einer Manufaktur, die erfolgreiche Geschichte des Unternehmens mit zunehmender Internationalisierung und hatten viel Spaß beim Ausprobieren der Dreiräder.
Nach einem herzlichen Willkommen von Mitgründer Daniel Pulvermüller gab der Einblick in die Firmengeschichte bereits einen Vorgeschmack auf die Spezialradbranche. Die 15 angehenden Meister und Meisterinnen sowie Ausbildungsleiter Jan Paulus waren sehr an den Tiefliegern, den Bauarten der Mehrspurfahrzeuge und der Forschung und Entwicklung von einzigartigen Komponenten wie den Liegeradsitzen von HP VELOTECHNIK interessiert. Entwicklungsingenieur Martin Wöllner erläuterte die Besonderheiten der Tadpole-Trikes mit ihren zwei lenkbaren und gefederten Vorderrädern. Großes Interesse weckten auch die anderen beiden Stationen: Betriebsleiter Daniel Schepp und Werkstattchef Arne Ulrich präsentierten die Produktionslinie, die nun 90 Prozent der Produktion in Kriftel ausmacht. Hierbei durchlaufen die Räder systematisch die Montagehalle, wobei jeder Abschnitt von einem Fachmonteur betreut wird. Schepp erklärte, dass die Herausforderung darin besteht, das modulare System von HP VELOTECHNIK mit den individuellen Kundenwünschen in Einklang zu bringen. Das Ergebnis ist eine Zeitersparnis, eine effizientere Einarbeitung neuer Mitarbeiter und vor allem die Gewährleistung der hohen Qualitätsstandards.
Auf dem Gelände der Manufaktur von HP VELOTECHNIK wurde der Fahrspaß, der zuvor nur theoretisch war, nun praktisch getestet. Kunden bevorzugen separate Bremsen für das linke und rechte Rad, weil es ihnen ermöglicht, mit den Speedtrikes dynamisch durch Kurven zu fahren – eine Menge Spaß und Freude, die man in einem Meisterkurs selten findet. Ausbilder Paulus betonte den Wert der praktischen Erfahrung: „Es war sehr viel wert zu sehen, wie sich auch in einem kleinen Betrieb große Organisationsstrukturen wiederfinden, etwa TPS oder die 5S-Methode beim Einrichten der Werkbänke. Und gleich daneben geht es bei HP VELOTECHNIK um ganz klassische Fahrradthemen wie Lenkgeometrien – das ist toll.“