DIN und Brose beraten über Remanufacturing

Bei einem Treffen mit Brose E-Bike hat das Deutsche Institut für Normung (DIN) die Remanufacturing-Praxis des Berliner Systemherstellers eingehend begutachtet. Das Fazit der Unterredung: Brose erfüllt mit seiner innovativen Wiederaufbereitung von gebrauchten und defekten Antrieben höchste Ansprüche in der Branche.

   Vincent Bahar, Projektleiter Remanufacturing bei Brose, während der Wiederaufbereitung eines gebrauchten Antriebs (Bildrechte: Dennis Salewski)
Vincent Bahar, Projektleiter Remanufacturing bei Brose, während der Wiederaufbereitung eines gebrauchten Antriebs (Bildrechte: Dennis Salewski)

Anna Trawnitschek, Projektmanagerin für Kreislaufwirtschaft beim DIN, resümiert: „Die Einblicke in die hochqualitativen Abläufe, die Brose aufgesetzt hat, waren sehr spannend, da wir kürzlich auch die DIN-Spezifikation 91472 zum Thema „Remanufacturing – Qualitätsklassifizierung für zirkuläre Prozesse“ veröffentlicht haben, die eine ähnliche Vorgehensweise beschreibt.“

So gut wie ein Neuprodukt, aber erheblich günstiger: Die Reman-Version des Brose Drive S Mag. (Bildrechte: Brose)
So gut wie ein Neuprodukt, aber erheblich günstiger: Die Reman-Version des Brose Drive S Mag. (Bildrechte: Brose)

Brose startete das serienmäßige Wiederaufbereitungsverfahren für seine alten E-Bike-Antriebe 2021 als erster Hersteller überhaupt und optimierte es seitdem kontinuierlich. Dabei werden fünf vordefinierte Bauteile aus irreparablen Antrieben aufbereitet: Sie werden intensiv geprüft und gereinigt, bevor sie um fehlende Teile ergänzt und zu einem Reman-Drive zusammengefügt werden. Die Motoren, deren Gewährleistung ebenfalls bei zwei Jahren liegt, sind deutlich günstiger als Neuprodukte und stehen ihnen qualitativ in nichts nach. Zudem spart die Herstellung von Reman-Drives im Vergleich zur Verwendung von Neuteilen rund 21 Kilogramm CO₂.

 

Vincent Bahar, Projektleiter Wiederaufbereitung bei Brose: „Wir sind sehr stolz auf unsere selbst konzipierte Methode, die wir bereits mit den Inhalten der DIN SPEC 91472 abgeglichen haben. Dabei haben wir auch Potenzial erkannt, wie die Spezifikation weiterentwickelt werden könnte. Das Treffen bestärkt uns in unserer Vorgehensweise und sollte ein Ansporn für noch mehr Nachhaltigkeit in der ganzen E-Bike-Branche sein.“

 

Das unterstreicht auch Trawnitschek: „Der effizientere Umgang mit Ressourcen macht die Relevanz von Remanufacturing für produzierende Unternehmen deutlich. Brose war mit seiner Entwicklung eines Reman-Prozesses der Standardisierung einige Jahre voraus. Auf Basis des Gesprächs sehen wir ein gutes Best-Practice-Beispiel für die Industrie, wie aus kleinen Pilotprojekten größer gedachte Konzepte werden können.“

 

Brose weist die E-Bike-Händler seit Mitte November in seinen Serviceschulungen intensiv auf die wesentlich günstigere und klimafreundlichere Reparaturmöglichkeit hin. Interessierte Endnutzer können aufbereitete Motoren der Magnesiumplattform schon seit August über ihren Verkäufer beziehungsweise ihre Werkstatt erwerben. Anfang 2024 folgen dann die Reman-Versionen der Aluminium-Serie.

 

www.brose.com