Velos für den zweiten, dritten, vierten Frühling

Das Modell von Schumacher ist ein Klassiker, der durch regelmäßige Überarbeitung immer auf Höhe der Zeit geblieben ist. Bei jeder Weiterentwicklung geht das Unternehmen auch auf Wünsche und Vorschläge von Kund:innen ein. Das City Cruiser ist ein Sesselrad – ein Dreirad-Typ mit geringen Einstiegshürden. Einfach aufsteigen und intuitiv loslegen, wie man es vom klassischen Fahrrad kennt. Man sitzt angenehm zurückgelehnt, pedaliert wird entspannt nach vorn. Beim Ampelstopp sorgen die beiden Hinterräder für Standsicherheit. Komfort inklusive: Die Füße können dabei auf den Pedalen bleiben. Da der bequeme Sitz zusätzlich gefedert ist, fühlt man sich auch auf schlechten Radwegen oder beim Überfahren von Bordsteinen wohl. Mit dem letzten Update konnte Schumacher auch einen besonderen Wunsch der Cruiser-Gemeinde erfüllen: Die Siebengang-Nabe im Hinterrad gibt es als Rücktritt-Version. Gleichzeitig ermöglichten die Konstrukteure einen Rückwärtsgang. Das heißt: komfortabel sitzen bleiben und locker „rückwärts ausparken“, statt umständlich absteigen und per Hand rangieren!

Mit Zubehör wie dem Körbchen wird das Rad zum perfekten Alltags-Velo für den Einkauf genauso wie für die Fahrt ins Grüne. Für Unterstützung, sorgt auf Wunsch ein Motor im Vorderrad. Er liefert in der stärkeren Version mit 48 Volt je nach Einstellung ein Mehrfaches der Kraft zu, die der Fahrer oder die Fahrerin aufwendet. Dabei, er ist flüsterleise. Mit dem 720-Wattstunden-Akku sind Reichweiten – je nach Terrain und Unterstützungsstärke – von bis zu 100 Kilometer gegeben. Der Grundpreis für den City-Cruiser liegt bei 3.400 Euro, mit E-Unterstützung kommen 2.000 beziehungsweise 1.700 Euro (schwächere 36-Volt-Version) dazu. 

Genauso einfach ist der Aufstieg für Newcomer auf den Tibo4 von Pfautec: Nur 22 Zentimeter hoch ist der Rahmenzug, den man dabei übersteigen muss. Aufsitzen und wohlfühlen! Es ist dazu keine Umgewöhnung nötig. Das Besondere am Tibo4: Trotz der gelassenen Sitzposition mit viel Überblick im Straßenverkehr ist das Velo als Vierrad besonders kippsicher.

Die ganze Entwicklung des Fahrzeugs ist auf dieses Chassis hin konzipiert. Das Velo kann, gelassen wie auch sportlich gefahren werden. Der Hersteller baut seine Produkte komplett in Deutschland und hat viel Expertise in puncto Spezialrädern. Dass er sehr genau auf die Bedürfnisse der Kund:innen eingeht, zeigen Wahlmöglichkeiten bei der Komfort-Ausstattung: Der Sitz etwa kann als sehr bequemer Polstersitz oder als Mesh-Netzsitz bestellt werden. Natürlich ist beide Male die Rückenlehne einstellbar, so wie die gesamte Sitzergonomie auf den Fahrer oder die Fahrerin in einem sehr großen Bereich einstellbar ist. Acht Gänge werden intuitiv per Drehgriff geschaltet. Der Bosch-„Performance“-Antrieb gleicht aus, was der Fahrer oder die Fahrerin an Krafteinsatz nicht leisten kann oder will, und je nach Einstellung kommt er dabei sehr kräftig zur Sache. Aber schließlich dürfen auch die Fahrer:innen etwas kräftiger sein: Bis 150 Kilo Fahrergewicht ist das Rad zugelassen, zusätzlich kommen noch einmal 20 Kilo Gepäcktransport. Dazu kann die Fracht selbst oder ein Korb auf der Gepäckfläche hinter dem Fahrersitz befestigt werden.

Aktive Sicherheit ist ein essenzieller Faktor: Vier knackig zupackende Scheibenbremsen sorgen dafür, dass das Rad in jeder Situation schnell zum Stehen kommt. Mit 86 Zentimetern Breite findet das Tibo4 natürlich auf dem Radweg Platz – da gehört es als Fahrrad mit Unterstützung ja auch hin. Sein Basispreis mit Bosch-Antrieb: 6.999 Euro. 

Auf den ersten Blick scheint das kein Problem zu sein, es gibt ja das fünfte Buch Sozialgesetzbuch SGB V. Hier wird die Krankenkasse verpflichtet, die Gesundheit eines Patienten oder einer Patientin wiederherzustellen, die Gesundheit zu verbessern beziehungsweise zu verhindern, dass sie sich verschlechtert. Das beinhaltet Gesundheitsförderung, Prävention und Rehabilitation. Allerdings müssen Krankenkassen oft aktiv von ihrer Aufgabe überzeugt werden. „Da kommt schon des Öfteren zu gerichtlichen Entscheidungen“, sagt Thomas Tholen vom Hersteller Hase Bikes, der viel Erfahrung mit dem Thema Reha-Rad hat. „Es kommt vor, dass ein Therapie-Rad von der Krankenkasse übernommen wird. Die Regel ist es leider nicht.“   

Wer Unterstützung von seiner gesetzlichen Krankenkasse für ein Reha-Rad oder Komponenten will, muss nachweisen, dass die Anschaffung in obigem Sinne notwendig ist. Stellen Sie auf jeden Fall einen offiziellen Antrag auf Unterstützung. Dazu brauchen Sie zunächst grundsätzlich eine medizinische Diagnose und ein entsprechendes ärztliches Rezept, welches das Fahrrad oder die Komponente empfiehlt. Der Arzt sollte dabei nicht nur eine Fahrzeug- oder Hilfsmittel-Art, sondern den genauen Typ nennen.  

Eine etwas größere Chance auf Kostenübernahme haben Patient:innen, wenn Rad oder Produkt eine sogenannte Hilfsmittelnummer der GVK hat, denn dann ist es ein Gerät, das bereits als Hilfsmittel bei den Kassen anerkannt ist.

Die Chance auf Übernahme oder Unterstützung kann man außerdem mit Bild- oder Videomaterial vergrößern, das zeigt, dass das Rad zur Bewegungsfähigkeit beiträgt oder bestimmte Bewegungen ermöglicht.

Ein Kostenvoranschlag des Händlers sollte bei der Krankenkasse eingereicht werden.

Achten Sie bei dem Antrag unbedingt darauf, mögliche Fristen einzuhalten! Im Detail finden Sie bei vielen Herstellern Leitfäden zur Beantragung von Hilfsmitteln. Eine Garantie, dass die Krankenkasse zuzahlt oder die Kosten übernimmt, gibt es leider nicht.

Tandems ermöglichen ein intensives gemeinsame Erlebnis. Als Dreirad können Tandems aber noch viel mehr: Sie integrieren. Gerade bei älteren Menschen, die sich nicht mehr so sicher fühlen, weil ihnen die nötige Ausdauer oder die Koordinationsfähigkeit fehlt, ist ein Tandem-Trike wie das Strada von Urban eine Möglichkeit, Fahrradfahren überhaupt zu erleben. Auch sehbehinderte oder blinde Menschen können ohne Tandem nicht Velo fahren. Bequem im Sessel zwischen den Vorderrädern des Urban Stufen-Tandems dagegen erfahren sie es sehr intensiv. Aber auch die unterschiedliche Leistungsfähigkeit von Paaren wird durch ein Dreirad-Tandem ganz einfach ausgeglichen – und man pedaliert mit gemeinsamen Kräften gen Horizont. Apropos Horizont: Im Strada-Sessel auf 43 Zentimeter Sitzhöhe geht der Blick automatisch nach vorn und oben, nicht nach unten wie oft beim Normalrad. Die Welt erscheint wie im Breitwand-Kino, was besonders in der Natur ein Genuss ist. Dabei muss der Vordermann oder die Vorderfrau auf den Urban Tandems dank des separaten Freilaufs gar nicht immer mittreten, man kann sich auch mal im komfortablen Sessel ausruhen und genießen – sofern der Partner am Lenker hinten das gut findet … Mit der E-Unterstützung ist das aber sowieso kein Problem: Der starke Bosch-Motor für Cargobikes schiebt in jeder Situation kräftig an – mit bis zu 400 Prozent der Beinleistung. Und zwar überall, denn mit der All-Terrain-Version werden sogar Schotterstrecken und Feldwege zum Natur- und Fahrgenuss.

Das Rad ist auf Fahrspaß und Sicherheit getrimmt, es lässt sich sehr sportlich fahren, auch weil durch den tiefen vorderen Sitz des Fahrgasts der Schwerpunkt niedrig liegt. Dazu kommt: Der Stahlrahmen des Strada ist enorm steif, was die Fahrsicherheit nochmals verbessert.

Der Steuermann oder die Steuerfrau auf dem hinteren Sitz hat die volle Übersicht, eine große Menge an Fahrspaß am Lenker und greift in hochkarätige hydraulische Scheibenbremsen von Magura, wenn die Situation es erfordert. Strada-Fahren im Urlaub? Die neueste Version Magic lässt sich sogar mit wenigen Handgriffen so klein machen, dass man das Rad im Kombi und in vielen Autos mit Heckklappe transportieren kann. Einpacken und am Urlaubsort mit dem Strada neue Landschaften zu erleben, ist also kein Wunschtraum. Das Urban Strada All Terrain gibt’s als Grundversion mit Pedelec-Antrieb ab 11.900 Euro, und gegen 190 Euro Aufpreis sogar in Ihrer persönlichen Wunschfarbe. Das Auge fährt ja mit ….

Mit einem modularen System arbeitet Edgar Kitsch in seinem Unternehmen Reha-Triflex. Es geht ihm besonders um den Reha-Bereich, also um dauerhaft oder vorübergehend bewegungseingeschränkte Menschen. Letztere sollen mit seinen Rädern auch trainieren und Muskeln und Gelenke wieder mobilisieren können. Die dreirädrigen Modelle wie der Activ-Vario-Scooter von Reha-Triflex können sich wandeln, beispielsweise vom elektrisch unterstützten Rollator mit Sitzmöglichkeit – eine Art dreirädriges und daher sehr sicheres Laufrad – bis hin zum E-Dreirad, das ganz ohne Mittreten fährt. Auch wenn man aus bestimmten körperlichen oder mentalen Gründen nicht Rad fahren oder wandern kann, muss das also kein Grund sein, nicht wieder Natur erleben zu können. Ebenso Varianten mit Stepper-Antrieb sind möglich. Hier wird nicht rundum pedaliert wie am Rad, sondern auf Pedalen „gehend“ angetrieben. Sogar bei diesen Varianten gibt es die Möglichkeit, E-Motoren als Unterstützung zu verbauen.

Das Wesentliche am Reha-Triflex ist das Baukasten-System. Wer Fischertechnik kennt, kann sich die einfache, aber sehr effiziente Modularität vorstellen. Sie macht es auch möglich, die einzelnen Typen sehr einfach faltbar oder zerlegbar zu bauen, um sie in Auto oder Bahn zu transportieren. Ihr niedriges Gewicht ist dafür eine weitere gute Voraussetzung.     

Das gilt ähnlich auch für die dreirädrigen Rikschas von Reha-Triflex: Hier sitzt die pedalierende Person hinten über dem Hinterrad und tritt wie bei einem Sesselrad nach vorn. Vorn zwischen den Rädern kann, wie bei einer klassischen Rikscha, ein Fahrgast sitzen. Je nach Ausstattung des Rads kann auch vorn mitgetreten werden, wenn dem Vordermann – oder der Vorderfrau – das möglich ist. Der Vorteil zu anderen sogenannten Rollstuhl-Rikschas liegt in der Variabilität, im Gewicht und wiederum in der Flexibilität. Statt des vorderen Ausliegers für den Kettenantrieb zum Mittreten kann auch ein Trittbrett montiert werden, falls der Fahrgast im vorderen Liegesitz nicht pedalieren kann.

Komfort ist das i-Tüpfelchen an diesem Hightech-Bike aus dem Ruhrpott, und das fängt schon beim Einsteigen an: seitlich auf den Sitz niederlassen und dann einfach ein Bein über den niedrigen Hauptrahmen heben. Der Komfortsitz ist in Höhe und Neigung einstellbar, die Hinterachse ist gefedert, für noch mehr Sicherheit hat das Rad Einzelradaufhängung – auch für den Technik-Fan ein Schmankerl. Man sitzt also bequem und mit bis zu 63 Zentimetern auf Augenhöhe mit den Autofahrer:innen. Durch die Schwerpunktlage nahe der beiden Hinterräder macht das Lepus auch in Kurven viel Spaß. Komfortabel wird auch gelenkt: Lässt man die Hände links und rechts vom Sitz fallen, landen sie entspannt und ergonomisch auf den Griffen des Untenlenkers. Er verhindert Verspannungen bei langen Fahrten. Und Langstrecke dürfte auf dem Lepus mit dem Shimano Steps Antrieb 6100-Antrieb an der Tagesordnung sein. Dieser Tretlagermotor sorgt für eine harmonische, aber bei Bedarf sehr kräftige Unterstützung in jedem Terrain. Apropos Terrain: Das Differenzial sorgt dafür, dass beide Hinterräder angetrieben werden – auch auf schlechtem oder rutschigem Untergrund bleibt das Lepus damit in der Spur.   

Hase Bikes sorgt mit viel angepasstem Zubehör dafür, dass das Lepus Steps sehr breit einsetzbar ist. Das fängt beim „Kofferraum“ mit 70 Litern Fassungsvermögen an, den man hinter dem Sitz befestigen kann, der mit einem speziellen Trolley aber auch als rollende Einkaufstasche nutzbar ist. Für schlechtes Wetter gibt es das Regenverdeck, das bei trockener Witterung einfach zusammengefaltet wird. Was man auch sucht: Die Zubehörliste ist lang und geht ins Detail, selbst für den separaten Komfortsitz sind spezielle Kissen zur Anpassung erhältlich. Das Lepus Steps kostet in der Basis-Version 9.980 Euro. Hase Bikes

Wenn sich zum Komfort ein großer Spritzer Sportlichkeit gesellt, sitzt man womöglich auf einem Scorpion Plus 20. Den Spagat schafft der Hersteller, der Liegedreirad-Spezialist HP Velotechnik, mit einerseits satten 86 Zentimetern Spurbreite der 20-Zoll-Vorderräder und andererseits einer neuen, auf hohe Kippsicherheit ausgelegter Positionierung des besonders hoch aufgebauten Komfortsitzes im Fahrwerk. Sie optimiert den Schwerpunkt trotz der Sitzhöhe. Der breite Rahmen lässt viel Platz zum Aufsteigen zwischen den Vorderrädern. Mit bis zu 57 Zentimetern thront man locker auf Autofahrer-Höhe – voller Überblick im Verkehr. Aber auch: Absteigen ist so einfach wie aufstehen vom Bürostuhl. Ob man aber absteigen will, ist fraglich, denn HP Velotechnik bietet viele verschiedene, mehrfach einstellbare Komfortsitze mit und ohne Kopfstütze in diversen Ausstattungen und sogar in XXL an. Manches Auto könnte davon lernen. Auch im Hinblick auf Fahrwerk: Das Scorpion Plus 20 hat Einzelradaufhängung, ist vollgefedert und ist auch mit drei Scheibenbremsen beim Stoppen eines der Sichersten.

Mobilität genießen, egal ob in der Stadt oder in der Natur, ist mit dem Scorpion 20 Plus einfach. Dank der Hightech-Federung selbst auf schlechten Wegen. Ganz genüsslich treiben lassen kann man sich mit den E-Motor-Varianten von Shimano (im Tretlager) oder Alber (Hinterradnabe). Bei Letzterem ist sogar ein Rückwärtsgang an Bord, der das absteigen beim Wenden auf engstem Raum unnötig macht. Einfach aus der Parklücke rangieren … Das ist aber erst die halbe Miete: Die Zubehörschränke von HP Velotechnik sind voll mit Komponenten, die es den Fahrern und Fahrerinnen noch einfacher und bequemer machen – egal ob das Menschen mit Behinderung,  altersmäßig eingeschränkte oder einfach genussorientierte Menschen sind. Das geht von den ergonomisch anpassbaren Komfort-Auflagen für die Hände über bis hin zur Einhand-Bedienung. Selbst der Transport des Rads ist einfach: Wegen der 20-Zöller lässt sich das Rad sehr klein zusammenfalten und transportieren. Einstiegspreis: 5.765 Euro. HP Velotechnik