7 Mrd. Euro Finanzbedarf für den Ausbau von Fahrrad und Bahnen

Heute stellt die Brancheninitiative Fahrrad und Bahnen, ein Zusammenschluss von Rad-, Fahrgast- und Bahn-politischen Verbände und Unternehmen, ihr Diskussionspapier in Frankfurt vor. 7 Mrd. Euro Finanzbedarf, der Bau von 1 Mio. Fahrradstellplätzen, die Finanzierung von 120.000 Bikesharing-Rädern bundesweit an den Bahnhöfen sowie die kostenlose nächtliche Fahrrad-Mitnahme im Nahverkehr werden vorgeschlagen. Das Diskussionspapier wird heute anlässlich der RegioSignale 2022, einer der wichtigsten bahnpolitischen Veranstaltungen, veröffentlicht.

Bild von Stefan Schweihofer auf Pixabay
Bild von Stefan Schweihofer auf Pixabay

Die Bundesregierung will gemäß Koalitionsvertrag den Bahnverkehr verdoppeln und die Verknüpfung Fahrrad und Bahnen verbessern. Die Brancheninitiative hat dazu in den Sommermonaten die verkehrspolitischen Empfehlungen ausgearbeitet. So sollen 1 Mio. Fahrradstellplätze bis 2030 und 120.000 Bikesharing-Räder bundesweit an den Bahnhöfen zur Verfügung gestellt werden. Bundesweit einheitliche Datenbanken sollen implementiert werden, damit in jeder Mobilitätsapp der Republik Fahrräder, Stellplätze oder Mitnahme gebucht und die ideale Fahrrad-Bahn-Routen recherchiert werden können. Ergänzend soll mit den Ländern geprüft werden, ob im Nahverkehr die Fahrradmitnahme nachts künftig kostenfrei erfolgen kann und weitere Fahrradtickets aufgelegt werden können.

 

„Erstmals ist es gelungen, die Bahn- und Radverkehrsverbände an einen Tisch zu bekommen und konstruktiv über mehr Mitnahme hinaus zu diskutieren. Ziehen wir jetzt noch mit der Politik an einem Strang, können wir den Umstieg vom Auto auf Fahrrad & Bahn attraktiver machen und so Stau- und Klimaprobleme lösen“, freut sich Heinrich Strößenreuther, Sprecher der Initiative Clevere Städte und einer der Mit-Initiatoren und Moderator der Initiative.

 

Der Finanzbedarf für diesen verkehrspolitischen Vorschlag liegt bei 7,4 Mrd. Euro, davon 6,7 Mrd. Euro für Planung, Bau und Betrieb von Fahrradstellplätzen. Ergänzend sollen die Verantwortlichkeiten zwischen Bahn, Kommunen, Bund und Ländern überprüft werden, damit diese klima- und verkehrspolitisch notwendigen Ziele erreicht werden können.

„Mit den Mitteln für drei Monate 9-Euro-Ticket hätte man die Hälfte dieser Zubauziele dauerhaft finanzieren und so die Verkehrswende nachhaltig beschleunigen können: Was hilft ein billigeres Ticket, wenn dauernd das Fahrrad am Bahnhof wegen fehlender Ständer geklaut wird", so Strößenreuther.

 

Das Diskussionspapier der Brancheninitiative wird heute bei den RegioSignalen 2022 in Frankfurt vorgestellt. Mitgearbeitet haben daran die radverkehrspolitischen Bände ADFC, VCD und Zukunft Fahrrad genauso wie die Bahn-Verbände Bundesverband SchienenNahverkehr, Pro Bahn oder Mofair. In den nächsten Monaten soll nun der engere Austausch mit der Bundes- und Landespolitik erfolgen, um die Umsetzung einzuläuten und zu beschleunigen.

 

Weitere Links zu Quellen und Fakten:

Weitere Hintergrundinformationen über die Brancheninitiative: 

https://clevere-staedte.de/projekt/BrancheninitiativeFahrradundBahnen,

sowie die Bike+Ride-Offensive der Deutschen Bahn

https://clevere-staedte.de/projekt/BikeAndRide,

sowie https://www.spiegel.de/auto/deutsche-bahn-so-sollen-fahrrad-und-bahn-eine-alternative-zum-auto-werden-a-c1e72505-27c5-491d-a641-f9a2f44fb066