Wer Fahrräder mit dem Auto transportieren will, hat die Qual der Wahl. Für leichtere Räder bieten sich teils günstigere Trägersysteme fürs Dach und die Heckklappe an. Seit dem Siegeszug der E-Bikes gewinnen die Systeme für die Anhängekupplung immer mehr Freunde. Als Vorteile schlagen hier die geringe Ladehöhe und der niedrigere Luftwiderstand zu Buche; weil der Fahrzeug-Schwerpunkt relativ niedrig bleibt, wird das Fahrverhalten weniger beeinflusst.
„Wer sicher ans Ziel kommen will, muss allerdings ein paar Dinge beachten“, sagt der Unfallanalytiker Thomas Gut von DEKRA. „Auf jeden Fall muss der Gepäckträger zu Fahrzeug und Gewicht der Fahrräder passen. Hier sind die erlaubten Zuladungswerte bei Gepäckträger und Fahrzeug zu beachten. Die Stützlast der Anhängekupplung liegt meist zwischen 50 und 100 Kilogramm.“ Ein Blick in die Betriebsanleitungen schafft Klarheit. Gut empfiehlt, beim Kauf eines Trägers auf Qualität (GS-Zeichen) zu achten.
Wichtig ist auch eine sorgfältige Installation des Trägers am Fahrzeug und das Anziehen aller Befestigungsschrauben. „Wenn ein Fahrrad vom Träger fällt, kann das unabsehbare Folgen für andere Verkehrsteilnehmer haben“, warnt der Experte. Lose Teile, wie Trinkflasche, Luftpumpe und der Inhalt des Gepäckkorbes, bei E-Bikes auch der Akku, werden für die Fahrt besser im Auto verstaut. Die Klemmen zur Befestigung des Fahrradrahmens und der Räder müssen sorgfältig fixiert werden. Elastische Bänder helfen, die Schwingungen am Träger weiter zu verringern. Vorteilhaft ist, zuerst das schwerste Fahrrad und
danach die leichteren aufzuladen, das senkt die Hecklastigkeit.
Ist das Fahrzeug startklar, gilt es noch, das Fahrverhalten an den veränderten Beladungszustand anzupassen. Das höhere Gewicht hat eine geringere Beschleunigung und längere Bremswege zur Folge. Eine Dachlast verschiebt den Schwerpunkt nach oben, was in Kurven die Seitenneigung verstärkt und mehr Angriffsfläche für Seitenwind bietet.
Hecksysteme führen eher zu einer Entlastung der Vorderachse, wodurch sich das Lenkverhalten deutlich verschlechtern kann. Die Trägerhersteller geben als Richtwerte für Höchstgeschwindigkeit meist 100 bis 130 km/h an.
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