Das VeloLAB bietet einen zentralen Ort für Industrie, Kommunen, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, um die Innovationen im Radverkehr gemeinsam voranzubringen. Am 8. April 2022 wurde die analoge und digitale Plattform feierlich mit mehr als 100 Gästen an den Start gebracht.
Das VeloLAB will das Fahrrad als Verkehrsmittel in Deutschland stärken. Als Förderprojekt des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans (NRVP) ist das VeloLAB eine digitale und analoge Innovationsplattform für die verschiedenen Akteure. Ziel des VeloLABs ist es, Produkte, Dienstleistungen und Infrastruktur rund um das Fahrrad gemeinsam mit Kommunen, der (Fahrrad-) Wirtschaft, der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft zu entwickeln. Zusätzlich zur konkreten Projektentwicklung stehen Vernetzung, Vermittlung und die Übersetzung zwischen den Akteuren im Vordergrund. Dafür sind im weiteren Lauf des Jahres verschiedene Veranstaltungsformate und Workshops geplant, digital und an verschiedenen Orten in ganz Deutschland.
„Das VeloLAB soll ein lebhafter Ort für alle sein, die etwas bewegen wollen und an die Kraft der Zusammenarbeit glauben. Gemeinsam erschaffen wir die Plattform für alle Mitstreiter*innen, um den Radverkehr zum Hauptverkehrsmittel für alle Wege unter 10km in Deutschland zu machen“, so Isabell Eberlein, VeloLAB-Projektleiterin und Geschäftsführerin der Velokonzept GmbH.
Programm des Launch-Events
Beim Launch des VeloLAB am Freitag, den 8. April 2022, kamen über 100 Personen im MotionLab.Berlin zusammen, um sich gemeinsam über Innovationen zum Fahrrad und zum Radverkehr auszutauschen.
Der Parlamentarische Staatssekretär (PStS) Oliver Luksic eröffnete als Vertreter des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) feierlich die Veranstaltung. Anschließend diskutierte er mit Thorsten Heckrath-Rose, CEO Rose Bikes, und Elisabeth Felberbauer, CEO Bike Citizens, über die Innovationsherausforderungen des Fahrrad-Ökosystems im Blick auf Produkt, Infrastruktur und Dienstleistung.
In einem außergewöhnlichen Format, dem Reverse-Pitch, präsentierten drei kommunale Vertreter*innen ihre Herausforderungen im Bereich Radverkehr. Im Unterschied zu einem gewöhnlichen Pitch, wie er beispielsweise aus der Startup-Szene bekannt ist, bot nicht wie sonst üblich die Industrie den Kommunen Lösungen an, sondern es wurden umgekehrt Herausforderungen der Kommunen vorgestellt. Dieser besonderen Aufgabe stellten sich Christoph Kollert aus der Gemeinde Eichwalde, Annika Gerold aus dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg und Tim Birkholz von der AGFK Mecklenburg-Vorpommern.
Das anschließende Feedback der Vertreter*innen aus Industrie, Wirtschaftsverbänden und Designer*innen brachte zahlreiche Hinweise und erste Lösungsansätze hervor. Zur Sprache kamen Probleme wie der Widerstand kleiner aber lautstarker Gruppen gegen Veränderungen, die Frage nach einem guten Pollerdesign, der Ruf nach schnelleren Vergabeverfahren und des Change Managements in der Verwaltung sowie der Bedarf für eine stärkere Radverkehrsförderung im ländlichen Raum.
Die lebendige Diskussion wurde mit einem spielerischen Vortrag der niederländischen UX-Designern Lieke Ypma abgerundet. Sie präsentierte mit einem Augenzwinkern Beispiele von Designs im öffentlichen Raum vor, die anders genutzt werden als ursprünglich erdacht und stellte das Scheitern als Mutter der Innovation dar.
Inspiriert durch das kurzweilige Programm, wurde das anschließende Networking vom Publikum hervorragend angenommen.
Digitale Plattform
Teil der Veranstaltung war der Launch der digitalen Plattform des Projektes: Die Webseite präsentiert ab sofort Neuigkeiten zum VeloLAB und ermöglicht Zugang zum VeloLAB-Newsletter. Sie bietet erste Informationen für potenzielle Neumitglieder aus Industrie, Handel, Kommunen und Zivilgesellschaft, die das Netzwerk noch größer und lebendiger machen sollen. Außerdem dient die Webseite als Plattform für den internen Austausch der Projektbeteiligten.
Webseite: Velolab - velolab.de