Wegen Russlands Überfall auf die Ukraine wird aktuell diskutiert, wie Deutschland schnell unabhängiger von russischen Gas- und Ölimporten werden kann. In diesem Zusammenhang werden verschiedene Maßnahmen überlegt, die schnell Abhilfe schaffen können. Der Fahrradclub ADFC plädiert dafür, auf kürzeren Strecken viel häufiger das Rad zu benutzen.
ADFC-Bundesgeschäftsführerin Ann-Kathrin Schneider sagt: „Bei der aktuellen Debatte um drastisch steigende Benzinpreise wird vergessen, dass viele Autofahrten nicht unbedingt notwendig sind. Die Hälfte aller Autofahrten sind kürzer als fünf Kilometer, ein Viertel sogar kürzer zwei Kilometer – und viele davon ohne Gepäck oder Mitfahrende. Wir vom ADFC gehen davon aus, dass die meisten der kürzeren Autofahrten mit dem Fahrrad zurückgelegt werden können.
Wer eine Fahrt pro Tag auf das Fahrrad verlagert, tut nicht nur dem Geldbeutel etwas Gutes, sondern auch dem Klima und der eigenen Gesundheit. Voraussetzung ist allerdings, dass es ein attraktives Angebot für den Umstieg gibt. Deutschland muss allen Menschen ein gutes Mobilitätsangebot machen – besonders denen, die das Auto auch mal stehen lassen wollen. Damit viel mehr Menschen im Alltag gern aufs Rad steigen, müssen die Radwegenetze schneller und qualitativ besser ausgebaut werden als bisher. Dafür muss Bundesverkehrsminister Wissing schleunigst das Straßenverkehrsgesetz verkehrswendetauglich reformieren.“
Über den ADFC
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit über 200.000 Mitgliedern die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik und Tourismus. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs.