Wer mit seinem Hund eine Radtour machen möchte, hat dafür verschiedene Möglichkeiten. Entscheidend bei der Auswahl sind die Kondition und das Alter des Hundes sowie die Länge der Strecke. Gerade wenn man auf ein E‑Bike umsteigt, sollte man bedenken, dass der vierbeinige Begleiter auf längeren Touren Probleme bekommen könnte. Welche Möglichkeiten es zum Hundetransport mit dem Rad gibt, zeigt der pressedienst-fahrrad.
Der Hundeanhänger ist hier nicht nur für längere Strecken das Mittel der Wahl. Speziell bei Welpen, kranken oder alten Hunden erweitert er den Aktions- und Erlebnisradius enorm. Und auch für fitte Hunde kann ein Hundeanhänger gute Dienste leisten – etwa bei regelmäßigen Fahrten ohne Auto oder auch längeren Wochenendausflügen.
Wenn der Hund ausgewachsen, körperlich fit, verletzungsfrei und bewegungsaktiv ist, kann er problemlos neben dem Rad herlaufen und so seine Kondition stärken. „Zehn Kilometer oder mehr sind abhängig von der Fitness und der Hunderasse schon drin. Man sollte allerdings darauf achten, den Hund nicht zu stark zu verausgaben und die Tourenlänge der körperlichen Verfassung sowie der Temperatur anpassen“, rät Alexander Giebler vom pressedienst-fahrrad, der selbst gern am Wochenende mit seinem sechs Jahre alten Mischling Bandi auf Radtour geht.
Wald- und Wiesenwege bieten sich für Hunde zwangsläufig besser an als Straßenverkehr. Dabei ist es laut Straßenverkehrsordnung sogar erlaubt, seinen Hund neben dem Fahrrad zu führen (§ 28). Der Hund sollte dabei jedoch aus Sicherheitsgründen möglichst auf Radwegen und rechts des Fahrrads geführt werden. „Den Hund im Straßenverkehr an der Leine zu führen, ist ebenfalls sinnvoll. Diese ist locker in der Hand zu halten“, so Giebler. Festbinden am Lenker oder ums Handgelenk könne schnell zu einem Sturz führen, wenn der Hund sich losreißt. Giebler gibt ebenfalls zu bedenken, dass es auch auf Wald- und Wiesenwegen zu bestimmten Jahreszeiten eine Leinenpflicht geben kann. Diese gilt es zu beachten.
Korb oder Anhänger hängt von der Größe ab
Für kleinere Hunde, die nicht das Tempo eines Fahrrades bzw. E‑Bikes schaffen, bieten sich Hundekörbchen (z. B. „BA Pet“ von M‑Wave) an, die am Lenker oder auf dem Gepäckträger befestigt werden. Der Lenkerkorb hat den Vorteil, dass der Hund immer im Blick ist und so keine Überraschungen durch plötzliche Bewegungen auftreten. „Der Korb sollte außerdem mit einem Gitter verschließbar sein. Das verhindert ein Rausspringen, sorgt aber auch dafür, dass der Hund den Fahrtwind sowie das Wetter genießen kann“, weiß Martin Buchta, Pressesprecher bei M‑Wave/Messingschlager.
Größere Hunde finden Platz in einem speziellen Anhänger, wie ihn beispielsweise die Firma Croozer anbietet. „Wir haben Anhänger in drei unterschiedlichen Größen, sodass selbst der Transport von großen Hunden bis 45 Kilogramm möglich ist“, sagt Katharina Zimmermann aus der Marketing-Abteilung von Croozer.
Die großen Hunde könnten in der Regel zwar selbst mitlaufen, müssen aber mitunter aus Altersgründen oder aufgrund von Krankheiten geschont werden. „Außerdem stellen wir fest, dass speziell E‑Biker:innen sich einen Hundeanhänger besorgen. Einerseits, weil sie längere Strecken fahren wollen, die der Hund nicht mehr komplett schafft. Andererseits wird dank der Motorunterstützung das Zusatzgewicht von Anhänger mit Hund besser gezogen“, so Zimmermann. Bei hohen Temperaturen im Sommer sei ein Hundeanhänger ebenfalls zu empfehlen, wie Zimmermann erklärt: „Asphalt kann sich bei direkter Sonneneinstrahlung schnell auf 50 Grad und mehr erhitzen. Das kann die Fußballen der Hunde verbrennen.“
Lastenrad auch für Hunde interessant
Auch für den Hundetransport von größeren Hunden geeignet sind (E-)Lastenräder. Der Hund sollte dabei so groß sein, dass er über den Rand der Lastenbox hinaussehen kann, die Box hingegen einen möglichst flachen Einstieg haben (z. B. „Load“ von Riese & Müller), damit große, schwere Hunde selbst ein- und aussteigen können und nicht getragen werden müssen. Es gibt auch Modelle (z. B. „Carqon Classic“ von Carqon), die durch eine Tür das Ein- und Aussteigen erleichtern. Für die ersten Runden ist es zudem wichtig, den Hund anzuleinen, damit er während der für ihn noch ungewohnten Fahrt nicht einfach aus der Box springt und davonläuft. Kleinere Hunde können in den üblichen Tierboxen, wie sie z. B. auch in Autos genutzt werden, optional auf Lastenrädern mit größeren Gepäckträgern („Loden One“ von Loden) mitgenommen werden.
Tipps vor der ersten Fahrt
Bevor es jedoch losgeht, sind noch einige Tipps zu beachten:
- Der Hund muss Vertrauen zum Rad finden. Erst mal vorsichtig beschnuppern lassen
- Den Hund selbst das neue Gefährt spielerisch erkunden lassen
- Vorsichtige und kurze Probefahrten in ruhiger Atmosphäre machen
- Langsam gemeinsam an Straßenverkehr und längere Touren herantasten
- Leckerlis dabeihaben und Stresspinkeln einkalkulieren
- Rückschläge einplanen
Bildquellen-Nachweis:
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