Die Doppel-Olympiasiegerin und elffache Weltmeisterin im Bahnradfahren begeisterte sich bereits als Kind für das Fahrrad. Im Interview mit dem Deutschen Fahrradpreis erzählt die Preisträgerin, wie der frühe Bezug zum Fahrradfahren ihr heutiges Mobilitätsverhalten beeinflusst.
Die 31-Jährige Kristina Vogel ist Fahrradfreundlichste Persönlichkeit 2022, weil das Fahrrad, trotz zwei schwerer Unfälle, aus ihrem Leben nicht mehr wegzudenken ist. 2009 erlitt sie bei einem Verkehrsunfall schwere Verletzungen. Die erste Frage, die ihr durch den Kopf ging war: „Bekomme ich ein neues Fahrrad?“ Eine Sache liegt ihr seitdem besonders am Herzen: der Fahrradhelm. Denn Helm tragen schützt Leben. 2018 stürzte sie bei einem unverschuldeten Trainingsunfall schwer und erlitt eine Querschnittlähmung. „Das Leben schlägt manchmal hart zu, aber es kommt darauf an, was man daraus macht“, so Vogels Lebensmotto. Aufgeben kommt nicht in Frage. Heute fährt die Bundespolizistin, Olympiakommentatorin und Politikerin gerne mit dem Handbike oder Liegerad, denn Kristina Vogel sagt: „Fahrradfahren liegt einfach in meiner DNA“.
Beim Thema barrierefreie Infrastruktur hat Deutschland noch Aufholbedarf, sagt Kristina Vogel. Aber auch hierfür hat die Erfurter Stadträtin einen Tipp: „Wenn wir Dinge nicht wissen, können wir
nicht darauf achten! Bei zukünftigen Verkehrsplanungen ist es besonders wichtig, Menschen mit einer anderen Sicht auf Dinge durch Beteiligungsprozesse vorab stärker einzubinden. Familien mit
Kinderwagen, Menschen mit Rollatoren oder Rollstuhlfahrer*innen bringen eigene Erfahrungswerte ein, auf die man in der Verkehrsplanung eingehen sollte.“
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer: „Kristina Vogel ist zu Recht die Fahrradfreundlichste Persönlichkeit 2022. Mit ihrem Engagement und ihrer Leidenschaft für einen guten und sicheren
Radverkehr inspiriert sie viele Menschen in Deutschland. Sie ist eine beeindruckende Botschafterin für ein Ziel, das auch ich teile: ein Fahrradland Deutschland. Dafür haben wir in meiner
Amtszeit so viel getan, wie noch nie. Mit Rekordmitteln von 1,5 Milliarden Euro bringen wir in den Städten und Kommunen neue Fahrradwege, Fahrradbrücken, Fahrradparkhäuser und vieles mehr auf den
Weg. Wichtig ist, dass die Kommunen und Städte diese Unterstützung auch nutzen, um den Radverkehr für die Bürgerinnen und Bürger nachhaltig besser zu machen.“
Die digitale Preisverleihung des Deutschen Fahrradpreises findet am 17. Februar 2022 im Anschluss an den AGFS-Kongress statt. Er ist mit insgesamt 19.000 Euro dotiert. Die „Fahrradfreundlichste
Persönlichkeit“ ist seit 2003 Bestandteil des bundesweiten Wettbewerbs, einer Initiative des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und
fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW e.V.
Das ausführliche Interview sowie weitere Informationen zum Wettbewerb finden Sie auf www.der-deutsche-fahrradpreis.de.