Viele Velogeschäfte in der Schweiz leiden an Personalmangel, besonders in den Servicewerkstätten. Um den aufkommenden Servicebedarf der Kundschaft zukünftig abdecken zu können, braucht der Fahrradfachhandel qualifizierte Mitarbeitende. Bike Profi reagiert auf das Problem und liefert einen Lösungsansatz, um den Prozess der Personalbeschaffung sicherzustellen und gleichzeitig die Integration von Flüchtlingen zu fördern.
Schweizer Fahrradfachhandel erhält Unterstützung in der Rekrutierung von Hilfskräften in den Werkstätten
Der Mangel an Fachpersonen im Fahrradfachhandel stellt für die Unternehmen ein großes Problem dar. Besonders in den Werkstätten fehlt massiv Personal: In der Schweiz sind das rund 600 Personen. Das führt beim Reparaturservice zu großen Engpässen und langen Wartezeiten. Durch die hohe Nachfrage an Fahrrädern und E-Bikes werden die Service-Anfragen zudem weiter steigen. Bike Profi reagiert auf dieses Problem und präsentiert einen Lösungsansatz, um geeignete Werkstatt-Hilfskräfte zu rekrutieren und auszubilden. Dabei arbeitet Bike Profi mit Institutionen für Integration zusammen und unterstützt so die Integration von Flüchtlingen.
Drei Parteien mit gemeinsamen Interessen
Das neue Konzept verbindet die Interessen von den Fahrradfachhändlern und den Institutionen für Integration, wobei Bike Profi als Bindeglied zwischen den zwei Parteien fungiert. Bike Profi
entlastet die Fahrradfachhändler, indem sie die gesamte Abwicklung und Administration übernimmt.
Die Institutionen rekrutieren stellensuchende ausländische Staatsangehörige mit Bewilligung B und F, die danach dem Fahrradhandel als Hilfskraft für die Werkstätten vorgeschlagen werden. Bike
Profi koordiniert einerseits den Bedarf beim Händler sowie die Integration von Flüchtlingen. So haben Stellensuchende, die beim RAV angemeldet sind, die Möglichkeit als Hilfskraft beim
Fahrradfachhändler einzusteigen und als Ouereinsteiger:in allenfalls sogar einen neuen Beruf zu erlernen.
Konzeption
Bike Profi ist für den Gesamtprozess und die erfolgreiche Umsetzung zum Wohle des Schweizer Fahrradfachhandels zuständig. Mit den betroffenen Parteien definieren sie die Rahmenbedingungen und
stellen einen reibungslosen Ablauf sicher.
Per September 2021 lanciert Bike Profi die Plattform für die Händler, über die sie ihren Personalbedarf anmelden können. Die Institutionen für Integration empfehlen geeignete Hilfskräfte
für die Velowerkstätte, welche für eine Woche beim zugewiesenen Händler schnuppern. Erweist sich die Schnupperwoche für beide Seiten als Erfolg, wird die Person für zwei Wochen in die
Ausbildungsakademie (Einzelausbildung) von Bike Profi geschickt. Während dieser zwei Wochen erlernen die auszubildenden Personen anhand eines Ausbildungsplans die Grundlagen der Velowerkstatt
sowie einfache Service- und Reparaturarbeiten am Velo. Nach der Ausbildung kehrt die Anwärterin / der Anwärter als Angestellte:r zum Händler zurück und erhält nach erfolgreicher Probezeit
eine Festanstellung. Mit dieser Konzeption liefert Bike Profi einen Lösungsansatz, um dem Personalmangel in der Branche entgegenzuwirken.
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reto.mueller@agsag.ch