Noch ist nicht erkennbar, was derzeit auf dem Gelände der historischen Zeche Waltrop entstehen wird: HASE BIKES baut eine neue Halle.
„Aufgrund unseres starken Wachstums der letzten Jahre brauchen wir ein weiteres Gebäude, das uns jetzt auch die Möglichkeit gibt die Produktion um zu stellen“, sagt Firmengründer Marec Hase. Statt wie bisher an Montage-Karussellen zu arbeiten, wird HASE BIKES zukünftig in sogenannten Montagelinien produzieren. „Das ist keine Fließbandarbeit“, betont Hase. „Das Bike durchläuft eine Produktionslinie. Das spart im Vergleich zu der bisherigen Methode nicht nur Platz, sondern auch viele Wege. Bisher steht ein Mitarbeiter an einem Montage-Karussell und montiert zusammen mit Helfern in einer Arbeitswoche acht Räder. Da an mehreren Bikes gleichzeitig gearbeitet wird, ist der Platz eng und die Monteure stehen sich oft gegenseitig im Weg. Zudem ist der Weg zur Montageware weit.“ Zukünftig wird eine Gruppe von Mitarbeitern nach und nach die unterschiedlichen Montageschritte an einem einzigen Rad ausführen, bis am Ende ein komplett montiertes HASE BIKE steht.
Verdreifachung der Produktionskapazität
„Mit dem neuen Gebäude und der linearen Montageart haben wir das Potential, die Produktion um 300 Prozent zu steigern, ohne dass dabei die Qualität verloren geht“, erläutert Marec Hase, der von
einem signifikanten Wachstum in den nächsten Jahren ausgeht. „Im Moment sind wir durch die schwierige Materialbeschaffung ausgebremst. Im vergangenen Jahr haben wir deutlich mehr bestellt als in
den Vorjahren. Wenn diese Lieferungen nächstes Jahr endlich eintreffen, sind wir mit der neuen Halle bestens vorbereitet.“
Bauen in Corona-Zeiten: eine Herausforderung
Jeder, der baut oder auch nur renoviert weiß, wie schwierig es zurzeit ist, an das benötigte Material zu kommen. „Die Liefersituation und die damit verbundenen Wartezeiten und Kosten sind die
größte Herausforderung“, sagt Marec Hase. „Metall und Holz sind knapp. Und die Dachabdeckung wird jetzt doppelt so viel kosten wie ursprünglich veranschlagt. Aber wir wollten unbedingt noch in
diesem Jahr bauen. Wir brauchen einfach den Platz.“
Die neue Halle wird mittels einer Photovoltaikanlage mit Strom versorgt, für die Heizung wird Erdwärme genutzt. Der Neubau wird bereits das vierte Gebäude von HASE BIKES auf dem Zechengelände
sein, und mit 3.000 qm das größte. Die Produktion wird davon 2.260 qm einnehmen, hinzu kommen ein Mitarbeiter-Café und zusätzlicher Lagerraum. Einzug soll Ende November/Anfang Dezember sein.