Dass sie gut miteinander harmonieren und gemeinsam bärenstark sind, wussten sie bereits seit ihrem Sieg als Damen-Duo beim Appenninica Stage Race im Jahre 2019: die italienische Mountainbikerin Lorenza Menapace und Danièle Troesch, französisches Teammitglied des Lindauer Mountainbike-Teams toMotion Racing by black tusk und Französische Meisterin von 2009. Dass ihre gemeinsame Power jedoch für den Sieg bei einem der härtesten Etappenrennen Europas reicht, damit hatten die beiden nicht unbedingt gerechnet. Umso größer war die Freude über ihren Erfolg bei der diesjährigen Bike Transalp: Danièle Troesch und Lorenza Menapace konnten jede einzelne der sieben Etappen für sich entscheiden und fuhren so einen überlegenen Sieg in der Damen-Gesamtwertung ein.
Für Danièle Troesch hat die Bike Transalp einen besonderen Zauber. 2007 war sie zum ersten Mal bei diesem siebentägigen Mountainbike-Etappenrennen dabei, 2021 jährte sich ihre Teilnahme zum
zehnten Mal und sie krönte das Jubiläum mit einem Sieg. Sicherlich mit ausschlaggebend für diesen Erfolg war ihre Freundschaft zu ihrer italienischen Teampartnerin Lorenza Menapace. Die beiden
hatten auch in der Coronazeit telefonisch den Kontakt zueinander gehalten und schließlich beschlossen, sich als Damenteam zur Bike Transalp 2021
anzumelden. „So richtig freuen konnte ich mich nicht“, erinnert sich Troesch. „Wegen Corona wusste man nie, ob das Rennen im letzten Moment nicht doch noch abgesagt wird".
Doch dies geschah nicht und so standen Danièle Troesch und Lorenza Menapace am 4. Juli im österreichischen Nauders gemeinsam am Start. Sieben Alpenetappen mit insgesamt 572,5 Kilometern und 18.836 Höhenmetern lagen vor ihnen. Unter dem Teamnamen „Centro Bike Val di Sole“ gestartet, bekamen die beiden Mountainbikerinnen bereits am ersten Tag ein Gefühl dafür, wie stark sie unterwegs waren: mit einem Vorsprung von 20 Minuten auf das zweitplatzierte Damenteam kamen sie nach 96,5 Kilometern und 3160 Höhenmetern ins Ziel. Diesen Vorsprung sollten die beiden in den folgenden Tagen kontinuierlich ausbauen. Die Transalp verlief für sie optimal, ohne Stürze oder größere Defekte, so dass sie mit einem konstant hohen Leistungsniveau alle sieben Etappen für sich entscheiden konnten. Am Ende feierten sie einen überlegenen Gesamtsieg bei den Damen mit einem Vorsprung von insgesamt eindreiviertel Stunden auf das zweitplatzierte Scott Contessa Team.
Doch ebenso wie der sportliche Erfolg bleibt Danièle Troesch die menschliche Seite ihres Transalp-Jubiläums in Erinnerung: „Es war eine tolle Woche. Lorenza und ich haben uns gegenseitig
unterstützt. Manchmal, wenn die Anstiege lang wurden, haben wir einander Schimpfwörter auf Italienisch, Französisch, Deutsch oder Englisch beigebracht. Sie war bergauf ein bisschen schneller als
ich und hat dann den Rhythmus vorgegeben. Dabei hat
sie sich an mein Tempo angepasst und mir geholfen. Da sie Probleme mit ihrer Schulter hatte,
habe ich sie in den Abfahrten unterstützt, indem ich immer versucht habe, für uns beide die einfachste Linie zu finden. Wir haben einander nie unter Druck gesetzt. Zu Zweit ist man einfach
stärker, und wenn es einem nicht gut geht, findet man den Willen zum Weiterkämpfen, nur weil der andere da ist. Freundschaft, viel Respekt für den anderen, Unterstützung: ich glaube, diese Worte
fassen unsere gemeinsame Woche gut zusammen.“ Andrea Potratz, Geschäftsführerin des Lindauer Trainingsspezialisten toMotion GmbH und Teamchefin von toMotion Racing by black tusk, trainiert die
Französin bereits seit 2015 und freut sich mit ihnen über den Transalp-Sieg: „Hut ab vor den beiden, das war eine überragende Leistung! Danièle und Lorenza haben jede einzelne Etappe für sich
entschieden, ohne irgendwann im Verlauf des Rennens einzubrechen. Beide waren top drauf, die Regeneration hat gepasst und auch auf das Material war Verlass. Dass sie bei diesen hohen
Geschwindigkeiten so gut wie keine Defekte hatten, spricht für die Qualität ihrer Abfahrtstechnik. Ich freue mich riesig für die beiden und gratulieren ihnen zu ihrem Sieg!“
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