Die Nordsee-Region gehört zu den beliebtesten Urlaubszielen innerhalb Deutschlands. Jährlich verbringen rund fünf Millionen Deutsche dort ihren Urlaub und entspannen am Strand, erkunden das Watt und genießen die maritime Kultur. Auch für Fahrradtouren ist die Region bestens geeignet. Das Wegenetz ist sehr gut ausgebaut und verbindet viele interessante Orte und Sehenswürdigkeiten miteinander.
Der Nordseeküstenradweg
Der Nordseeküstenradweg ist der längste beschilderte Radweg der Welt und allein deshalb für leidenschaftliche Radfahrer von Interesse. Er ist 6000 Kilometer lang und führt durch sechs Länder Europas. Natürlich kann man an einer beliebigen Stelle mit der Tour beginnen und diese jederzeit ab- oder unterbrechen. Bereits der Streckenabschnitt in Niedersachsen und Hamburg bietet auf einer Länge von rund 600 Kilometern jede Menge Sehenswertes und ein tolles Fahrerlebnis:
Vom friesischen Leer geht es zunächst über die Ems nach Emden. Die größte Stadt Ostfrieslands beeindruckt mit vielen historischen Bauwerken und ihrem Seehafen, der aus einem tideoffenen Außenhafen und einem tideunabhängigen Binnenhafen besteht. Anschließend geht es weiter Richtung Norden-Norddeich. Die auf dem Weg gelegenen urigen Fischerdörfer und Hafenorte laden zum Einkehren und Verweilen ein. Entlang der Nordseeküste passiert man Nessmersiel, Bensersiel und Harlesiel, um dann gen Jever zu fahren, was durch die gleichnamige Biermarke international bekannt ist. Dort kann das Brauereimuseum besucht werden.
Weiter geht es nach Wilhelmshaven, die „Havenstadt“ am Jadebusen. Das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer Besucherzentrum ist auf jeden Fall einen Abstecher wert. Besonders beliebt ist die Walausstellung, doch auch die anderen Exponate und die dort angebotenen Aktivitäten wie Whale-watching und Seehundfahrten versprechen einen gelungenen Ausflug.
Der Nordseeküstenradweg führt nun durch das Nordseebad Dangast sowie die Stadt Varel. Bei Sehestedt erreicht man Europas einziges Salzwasserhochmoor. Dann geht es um die Halbinsel Butjadingen, über Tossens und Burhave. Von dort aus fährt man nach Bremerhaven. Wer etwas abkürzen möchte, kann sich mit der Fähre direkt dorthin bringen lassen. Vor Ort lohnt sich ein Besuch im Deutschen Schifffahrtsmuseum. Dort wird unter anderem ein restauriertes Schiff aus dem Mittelalter ausgestellt.
Das nächste große Ziel ist Cuxhaven. Der beliebte Urlaubsort ist ein Fischerei-Hotspot und hat mit der Kugelbake ein eigenes Wahrzeichen. Wer hier länger verweilen oder sich vom vielen Radeln etwas erholen möchte, hat die Möglichkeit, eine Ferienwohnung in Cuxhaven zu buchen. Der besondere Flair der Küstenstadt lädt zum Entspannen und Energie auftanken ein. Vor Cuxhaven findet man eine der größten zusammenhängenden Wattflächen. Wer das Rad mal stehen lassen möchte, um stattdessen auf Wattwanderung zu gehen, ist hier an der richtigen Adresse.
Der Nordseeküstenradweg führt von Cuxhaven nach Otterndorf, in dessen Nähe es viele Naturschutzgebiete gibt, die mit ihrer besonderen Flora und Fauna begeistern. Als nächstes wird der Luftkurort
Wingst passiert. Über Hemmoor und Großenwörden führt die Tour nun in die Samtgemeinde Himmelpforten. Der Ort im Landkreis Stade wird in der Weihnachtszeit zum „Christkinddorf“ und
somit zur offiziellen Postadresse des Weihnachtsmannes, an die jedes Jahr rund 50.000 Wunschzettel von
Kindern aus aller Welt geschickt werden.
Von der Hansestadt Stade aus, führt die Radtour durch die Kulturlandschaft „Altes Land“, einem der größten europäischen Obstanbaugebiete. Schließlich gelangt man in die Metropole Hamburg, die
weltweit für ihren Hafen, die Kulturangebote und den Fischmarkt bekannt ist.
Wer dem Nordseeküstenradweg noch weiter folgen möchte, gelangt irgendwann an die dänische Grenze.
Es gibt noch viele weitere lohnenswerte Radtouren und Radwege in der niedersächsischen Nordseeküstenregion. Mitunter werden sogar geführte Touren angeboten. Wer Lust auf Meeresluft und Radfahren
entlang von Leuchttürmen, Deichen und Fischerdörfern hat, wird mit Sicherheit eine passende Tour finden. Dann muss man nur noch auf Rückenwind hoffen.