Mecklenburgische Seenplatte: 9 Tipps für „echte“ Naturerlebnisse

Die Müritz ist idealer Ausgangspunkt für abwechslungsreiche Naturtouren in der Mecklenburgischen Seenplatte. Bildnachweis: 1000seen.de/Christin Drühl
Die Müritz ist idealer Ausgangspunkt für abwechslungsreiche Naturtouren in der Mecklenburgischen Seenplatte. Bildnachweis: 1000seen.de/Christin Drühl

In der Mecklenburgischen Seenplatte ist die Natur noch weitgehend ungestört. Das mit 1.117 natürlichen Gewässern größte geschlossene Seengebiet Europas beheimatet seltene Tier- und Pflanzenarten. Nirgendwo in Deutschland brüten heutzutage mehr Fischadler und Kraniche als im Müritz-Nationalpark. Die Buchenwälder um Serrahn tragen sogar den Status UNESCO-Weltnaturerbe. Hier kommen neun nachhaltige Tipps für Familien und Outdoor-Fans, die „echte“ Naturerlebnisse suchen – von Biber-Beobachtung bis Kanuwandern.

1. Nachhaltig unterwegs – Autofrei ins Land der 1000 Seen
Per Bahn ist die Mecklenburgische Seenplatte aus allen Bundesländern mit einem Umstieg (Berlin) erreichbar. Eine neue Intercity-Linie steuert die Seenplatte achtmal täglich an. Vor Ort vernetzt das Verkehrskonzept „MÜRITZ rundum“ Städte, Sehenswürdigkeiten sowie den Nationalpark um den größten Binnensee Deutschlands, die Müritz. Urlauber in Waren (Müritz), Klink, Röbel/Müritz und Rechlin nutzen das Angebot mit ihrer Gästekarte kostenlos. Tagesgäste bleiben dank Nationalparkticket mobil.

2. Glasklar – Rund 200 Badestellen mit außerordentlicher Wasserqualität
In der Mecklenburgischen Seenplatte gibt es 200 offizielle Naturbadestellen. Damit das erfrischende Vergnügen nicht getrübt wird, kontrollieren Gesundheitsämter das Wasser im Vier-Wochen-Rhythmus – und bescheinigen regelmäßig Bestqualität. So ist die Feldberger Seenlandschaft für ihre Klarwasserseen mit Sichttiefen bis zu acht Meter berühmt, vereinzelt sind sogar Tauchgänge möglich. Für Kinder finden in der Ferienzeit teilweise täglich Schwimmkurse statt.

 

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In der Mecklenburgischen Seenplatte bleiben Paddler flexibel – viele Verleiher bringen das Boot an den Wunschort oder holen es ab. Bildnachweis: 1000seen.de/Christin Drühl
In der Mecklenburgischen Seenplatte bleiben Paddler flexibel – viele Verleiher bringen das Boot an den Wunschort oder holen es ab. Bildnachweis: 1000seen.de/Christin Drühl

3. Hausboot, Kanu und Floß – Slow Travel auf Wasserwegen
Die über 1.000 Gewässer der Mecklenburgischen Seenplatte, ihre Flüsse und Kanäle bilden ein Binnenrevier, das sich am besten schippernd erschließen lässt. So steuern Kanunovizen auf gemütlichen Tages- und Rundtouren vorbei an bewaldeten Ufern und dem „Seerosenparadies“, für ein- bis mehrtägige Wasserwanderungen stehen über 200 Kilometer Paddelstrecke zur Verfügung. Im Hausboot testen Slow-Travel-Urlauber tagsüber verschiedene Routen, abends wird in einer einsamen Bucht geankert. Der Clou: Boote unter 15 PS sind führerscheinfrei. Für höher motorisierte Gefährte gilt die Charterschein-Regelung. Dank ihr starten Reisende nach nur dreistündiger Einweisung ins Bootsabenteuer.
Foto (download): In der Mecklenburgischen Seenplatte bleiben Paddler flexibel – viele Verleiher bringen das Boot an den Wunschort oder holen es ab. Bildnachweis: 1000seen.de/Christin Drühl

4. Sternstunde – Geheimtipp für Astrotouristen
Die Lichtverschmutzung ist in der Mecklenburgischen Seenplatte gering. Weil keine Großstädte das Firmament bestrahlen, erblicken Urlauber in wolkenfreien Nächten einen gigantischen Sternenhimmel. Vom Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide aus gibt es beste Sicht auf Milchstraße, Orionnebel und entfernte Planeten, weshalb die International Dark-Sky Association sogar eine Zertifizierung als „Sternenpark“ prüft. Im ParkLand entsteht zudem ein Astrolehrpfad mit sechs Beobachtungsstationen.

5. Biber-Beobachtung – Im Solarboot auf der Peene
Die Peene in der Mecklenburgischen Seenplatte ist einer der letzten naturbelassenen Flüsse Deutschlands und führt über 85 Kilometer vom Kummerower See bis zum Peenestrom. Vor allem Biber und Otter sind am „Amazonas des Nordens“ heimisch. Urlauber beobachten die scheuen Flussbewohner in der Abenddämmerung aus einem Solarboot. Auf weitere tierische Begegnungen darf spekuliert werden: Die Peene ist Hotspot für See- und Fischadler, Kraniche und Eisvögel.

Wanderern, Pilgern und Radfahrern steht in der Mecklenburgischen Seenplatte ganzjährig ein umfassendes Wegenetz zur Verfügung. Bildnachweis: 1000seen.de/Christin Drühl
Wanderern, Pilgern und Radfahrern steht in der Mecklenburgischen Seenplatte ganzjährig ein umfassendes Wegenetz zur Verfügung. Bildnachweis: 1000seen.de/Christin Drühl

6. Der See ist das Ziel – Weitläufig Wandern und Radfahren
Für Genussradler und -wanderer ebenso wie für sportlich Anspruchsvolle bietet das Land der 1000 Seen attraktive Streckenvarianten – vorbei an malerischen Orten und Schlössern, Wäldern sowie Gewässern. Als „Traumtour“ bezeichnet der Deutsche Wanderverband den zehneinhalb Kilometer langen Fridolinweg bei Carwitz. Auch mehrere Radfernwege kreuzen die Region. Unter anderem führt der 645 Kilometer lange Mecklenburgische Seenradweg von Lüneburg bis nach Usedom.
Foto (download): Wanderern, Pilgern und Radfahrern steht in der Mecklenburgischen Seenplatte ganzjährig ein umfassendes Wegenetz zur Verfügung. Bildnachweis: 1000seen.de/Christin Drühl

7. Kostenlose Naturerlebnisse – Mit Rangern im Nationalpark
Der Müritz-Nationalpark (322 km²) mit dem UNESCO-Weltnaturerbe „Alte Buchenwälder Europas“ ist der größte landseitige Nationalpark Deutschlands. Sieben weitere Naturparks liegen in der Seenplatte oder grenzen an sie. Ranger bieten ganzjährig kostenlose Tier- und Naturführungen an. Familien erwartet etwa ein „Abendliches Froschkonzert“ oder die Tour „Auf zu den Knirpsen des Waldes“. Das gesamte Angebot finden Interessierte in der Broschüre „Unterwegs 2020“ des Müritz-Nationalparks.

Vom 55 Meter hohen Käflingsbergturm genießen Naturfans den Panoramablick über den Müritz-Nationalpark/Mecklenburgische Seenplatte. Bildnachweis: 1000seen.de/Peter Frischmuth
Vom 55 Meter hohen Käflingsbergturm genießen Naturfans den Panoramablick über den Müritz-Nationalpark/Mecklenburgische Seenplatte. Bildnachweis: 1000seen.de/Peter Frischmuth

8. (Ein) Hoch auf die Seenplatte – Unbezahlbare Ausblicke
Die letzte Eiszeit hinterließ in der Mecklenburgischen Seenplatte nicht nur ein Geflecht aus tausenden Gewässern, sondern auch hügelige Landschaften. An se(h)enswerten Orten bringen Aussichtstürme Besucher höher hinauf: Der Käflingsbergturm im Müritz-Nationalpark birgt ein 360-Grad-Wald-Wasser-Wald-Panorama, der Blick vom Röbeler Kirchturm auf die Müritz gilt als Postkartenmotiv schlechthin und vom Plauer Leuchtturm lassen sich Segelboote auf dem gleichnamigen See beobachten.
Foto (download): Vom 55 Meter hohen Käflingsbergturm genießen Naturfans den Panoramablick über den Müritz-Nationalpark/Mecklenburgische Seenplatte. Bildnachweis: 1000seen.de/Peter Frischmuth

9. Großes Kino unter Wasser – Naturerlebniszentrum Müritzeum
Fische, Schnecken, Muscheln und fast ausgestorbene Schildkrötenarten bevölkern die insgesamt 26 Schaubecken in Deutschlands größter Aquarienlandschaft für heimische Süßwasserfische. Das Müritzeum in Waren (Müritz) informiert familiengerecht mit interaktiven Themenräumen und naturhistorischen Exponaten über die Besonderheiten der Wasser-, Wald- und Moorlandschaften in der Mecklenburgischen Seenplatte. Für Kinder unter sechs Jahren ist der Eintritt frei.

Weitere Auskünfte
Tourismusverband Mecklenburgische Seenplatte e.V.
Turnplatz 2    17207 Röbel/Müritz    Fon +49 39931 538-19    www.mecklenburgische-seenplatte.de