Sicher mit dem Rad zur Schule

Mit dem Rad zur Schule? „Aber sicher!“, rät der ADFC Rheinland-Pfalz.   Foto: ADFC Saarland
Mit dem Rad zur Schule? „Aber sicher!“, rät der ADFC Rheinland-Pfalz. Foto: ADFC Saarland

Bevor nach den Ferien die Schulglocke wieder schellt, überlegen viele Eltern, wie ihre Kinder zur Schule kommen. Für Grundschüler ist der Weg oft kurz und gut mit dem Fahrrad zurückzulegen, für Schüler weiterführender Schulen ist das Rad eine gesunde Alternative zu Schulbus oder Elterntaxi.

Doch viele Eltern sind verunsichert, weil andere ihren Nachwuchs mit dem Auto bringen. Ein Schritt zum sicheren Schulweg per Rad ist eine vernetzte Schulradwege-Planung. „Die gibt es in Rheinland-Pfalz leider noch nicht als flächendeckendes Angebot“, so Christian von Staden, Landesvorsitzender des ADFC Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs in Mainz. „Andere Bundesländer wie Hessen oder Baden-Württemberg sind da viel weiter, sogar schon mit Routenplaner per Internet. Je durchgängiger geplant und besser ausgestattet der Schulradweg ist, desto sicherer ist er. Wir fordern deshalb von den Kommunen konzertierte Aktionen mit Schulen und Eltern für sichere Radwege.“ 

 

Die Entscheidung, das Kind mit dem Fahrrad zur Schule zu schicken, treffen die Eltern. Dabei müssen sie darauf achten, ihr Kind weder zu über- noch zu unterfordern. Das Schulkind sollte sich sicher im Verkehr bewegen und Gefahrensituationen richtig einschätzen können. Die Erlaubnis zum Radfahren kann man von der Art des Schulweges abhängig machen. Eine stark befahrene Hauptstraße überfordert Kinder ebenso wie unzählige Kreuzungen. „In jedem Fall sollten Eltern immer den sichersten Schulweg auswählen und nie den kürzesten“, rät ADFC-Experten Christian von Staden. „Außerdem: regelmäßig die Sicherheit des Fahrrades überprüfen und auf einem hochwertigen Fahrradhelm bestehen.“

 

Manchmal kommt es vor, dass die Schulleitung Kindern verbietet, mit dem Rad zur Schule zu fahren, weil sie noch keine Radfahrausbildung (ab etwa zehn Jahre) absolviert haben. Rein rechtlich ist die Situation eindeutig: „Schulen dürfen keine Radfahrverbote aussprechen“, erläutert der ADFC-Landesvorsitzende. „Der ‚Fahrradführerschein‘ ist keine vorgeschriebene Erlaubnis. Ebenso wenig darf die Schule Kindern vorschreiben, einen Helm zu tragen. Doch darauf achten die meisten Eltern von sich aus.“ Die gute Nachricht für alle: Wo mehr Schüler mit dem Rad zur Schule fahren, als mit Elterntaxis gebracht werden, gibt es mehr Sicherheit für alle.

 


Tipps für einen sicheren Schulweg

·         Nie die kürzeste sondern immer die sicherste Route wählen

·         Schulwegtraining – für Schulanfänger unerlässlich

·         Rechtzeitig vor Schulbeginn den Schulweg mit dem Kind trainieren

·         Das Kind begleiten, bis es sicher ist

·         Kinder bis acht Jahre müssen, Kinder bis zehn können auf dem Gehweg fahren. Kinder bis acht können von einem Erwachsenen auf dem Gehweg begleitet werden

·         Eltern sind für die Verkehrssicherheit des Fahrrades verantwortlich: Bremsen, Beleuchtung, Sitzhöhe etc. regelmäßig prüfen

·         Ein Helm ist nicht verpflichtend, ein sicherer, gut sitzender Kinderhelm jedoch empfehlenswert

·         Gemeinsam mit dem Kind die Fahrradabstellanlagen an der Schule testen

 

·         Schüler sind auf dem Schulweg in der gesetzlichen Unfallversicherung versichert


INFO

www.besserzurschule.de: Schulradeln

www.schuelerradrouten.de: Schulwegrouting im Radroutenplaner Hessen. Mit der Plattform kann am PC eine geeignete Route von zu Hause zur Schule geplant werden. Grundlage sind Schulradwegepläne, die für die Region Frankfurt RheinMain für alle weiterführenden Schulen erarbeitet wurden. Neben den Schulradrouten wird auch das vorhandene Radroutennetz und das allgemeine Straßen- und Wegenetz genutzt. Allerdings erhält die Nutzung des Schülerradroutennetzes dabei die oberste Priorität.

 

 

Nähere Informationen zum ADFC Rheinland-Pfalz e.V. unter www.adfc-rlp.de oder auf  Facebook: www.facebook.com/adfcrlp