Sie ist wieder da. Eva Lechner ist die neue Italienmeisterin im MTB Cross Country. Ihr größter Erfolg in diesem Jahr. Und damit die Hoffnung auf einen guten Saisonabschluss.
Rehabilitation
„Es ist immer etwas passiert, entweder ein Defekt, oder ich wurde von einer Konkurrentin zu Sturz gebracht“, sagt Eva Lechner auf ihre bisherige MTB-Saison angesprochen. Und dann war da noch die Gehirnerschütterung nach ihrem Reitunfall Mitte Juni. In Val di Sole, ihrem Heimrennen vor gut zwei Wochen dann die Hoffnung auf den Befreiungsschlag. „Es war ein gutes Rennen, immer in den Top Fünfzehn, bis ich einen Defekt hatte, und wieder nichts mit einer Top-Platzierung im Weltcup“, so die Südtirolerin ergänzend. Nun scheint es eine Art Wiedergutmachung gegeben zu haben. In Pila in der Provinz Aosta holt die inzwischen 33-jährige aus Eppan (Nähe Kalterersee), die für das US-Team Clif fährt, ihren zwölften Italienmeistertitel auf dem Mountainbike. Eine Dominanz in der Cross Country-Disziplin, die sie seit den Juniorinnen auszeichnet. Bereits als solche war sie Italienmeisterin, dann in der U-23-Kategorie (insgesamt dreimal) und nun zum achten Mal im Elitebewerb.
Motivation
„Ich glaube, es war Dein schönster Sieg, weil Du dafür so sehr kämpfen musstest, gegen Deinen Kopf, gegen Deine physischen Belastungen. Damit hast Du nun allen gezeigt, dass Du den Kampf gewonnen und Deine Klasse bestätigt hast“, so die Worte von Luca Bramati, dem Trainer von Eva Lechner auf Facebook. Für ihn habe sie das Nationaltrikot zurückgeholt, so die Südtirolerin, denn er sei es gewesen, der ihr die Motivation zurückgab, nachdem sie den Italienmeistertitel vor einem Jahr abgeben musste. „Ich habe dieses Trikot für Dich gewonnen“, antwortet Eva Lechner ebenso klar in ihrem Facebook-Kommentar.
WM-Hoffnung
Hinter Eva Lechner holten Serena Calvetti und Chiara Teocchi Silber und Bronze. Eindrucksvoll die Vorstellung von Gerhard “Gerry” Kerschbaumer, Landsmann und Nationalteamkollege von Eva Lechner aus Südtirol, der derzeit in der Form seines Lebens zu sein scheint. Eindrucksvoll dominant hatte er vor einer Woche sein erstes Weltcuprennen gegen den amtierenden Weltmeister Nino Schurter in Andorra gewonnen, nachdem er hinter ihm in Val di Sole bereits Zweiter war. Ebenso eindrucksvoll gelang seine Titelverteidigung als Italienmeister und bekräftigt damit die Hoffnung auf eine große Weltmeisterschaft im schweizerischen Lenzerheide Anfang September. Für Gerhard Kerschbaumer, Eva Lechner und das gesamte Nationalteam Italiens.
Redaktion (für VeloTOTAL): Dr. Josef Bernhart