Am 16. Juni ist Tag der Verkehrssicherheit. Der vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) seit 2005 ausgerufene bundesweite Aktionstag wird an jedem dritten Samstag im Juni begangen und soll an die Gefahren des Verkehrs erinnern und die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen.
Die Verkehrssicherheit von Radfahrenden hat sich in den vergangenen Jahren, anders als die Sicherheit von Autoinsassen, nicht verbessert. 2017 verloren 70 Radler*innen im bayerischen Straßenverkehr ihr Leben. Im Jahr davor waren es 68 getötete Radfahrende. Deutschlandweit steigt die Zahl der durch abbiegende LKW getöteten Radfahrer*innen seit einigen Jahren stetig.
ADFC-Landesvorsitzende Bernadette Felsch sagt: „Wir sind leider weit entfernt von der „Vision Zero“, also dem Ziel, dass es keine Verkehrstoten auf den Straßen mehr gibt. Insbesondere der Ausbau einer sicheren Radverkehrsinfrastruktur hinkt dem Bedarf massiv hinterher. Damit sich endlich etwas ändert, brauchen wir einen rechtlichen Rahmen, der konkrete Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit zur Pflicht macht.“
Deshalb fordert der ADFC Bayern ein Rad-Gesetz für Bayern, in dem u.a. verbindliche Vorgaben für die Gestaltung von Radverkehrsanlagen, wie einheitliche Qualitätsstandards und Design-Vorgaben, geregelt sind.
Lösungen für mehr Verkehrssicherheit
Es gibt bereits zahlreiche Lösungen, die die Sicherheit für Radfahrende erhöhen. An Hauptverkehrsachsen müssen breite Radspuren mit physischen Barrieren vom Auto- und Schwerlastverkehr abgetrennt werden. Vor Kreuzungen müssen Radfahrer*innen im Sichtbereich des Kfz-Verkehrs geführt werden. Lkw müssen mit Abbiegeassistenzsystemen ausgestattet werden, um Abbiegeunfälle, die für Radfahrende meist tödlich enden, zu verhindern. An besonders gefährlichen Kreuzungen muss der Radweg mit Signalfarbe markiert und der Kfz-Verkehr um aufgepflasterte Eckinseln herumgeführt werden. Verkehrsberuhigung sowie getrennte Ampelphasen für Abbieger und Geradeausfahrer erhöhen die Sicherheit ebenfalls.
Deutlich mehr Geld, Personal und ein sicheres Radwegenetz in ganz Bayern nötig
Bislang entscheidet jede Kommune selbst, ob und in welchem Umfang sie den Radverkehr fördert und ob und wie sie die Radinfrastruktur ausbaut und gestaltet. Das Ergebnis ist im Regelfall ein Flickenteppich aus meist zu schmalen Radfahr-Streifen und Bordstein-Radwegen mit großen Lücken im Radwegenetz. Bernadette Felsch: „Eine moderne und zeitgemäße Fahrradinfrastruktur lädt nicht nur robuste und routinierte Radfahrende, sondern alle zum Radfahren ein. Wir brauchen sichere und durchgängige Radwege, auf denen Menschen jeden Alters komfortabel und ohne Angst unterwegs sein können. Für die dringend erforderliche Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur ist deutlich mehr Geld und Personal nötig, als derzeit durch die Landesregierung eingeplant ist.“
Alle Forderungen der ADFC-Initiative „Ein Rad-Gesetz für Bayern!“ können auf der Aktionsseite www.radgesetz-bayern.de nachgelesen und unterstützt werden.