EKZ CrossTour - Fünfte Lauf in Eschenbach (SG)

Wildhaber - Hittnau // ©radsportphoto.net/Steffen Müssiggang
Wildhaber - Hittnau // ©radsportphoto.net/Steffen Müssiggang

Wenn am Sonntag, 10. Dezember, die EKZ CrossTour zum fünften Lauf nach Eschenbach (SG) kommt, dann steht einer ganz besonders im Rampenlicht: Marcel Wildhaber. Viele Gründe führen dazu, dass sich alles um den Mann im grünen Leadertrikot der CrossTour drehen wird.

Die EKZ CrossTour geht mit dem Radquerklassiker in Eschenbach in die entscheidende Phase. Die Aspiranten auf die Gesamtwertung können mit einem guten Rennen die Weichen stellen. Wer einen schlechten Tag erwischt, muss sich die Chancen auf dem Gesamtsieg hingegen abschminken.

 

Dessen ist sich auch der Eschenbacher Marcel Wildhaber bewusst. Er ist Mitglied im VC Eschenbach, Teil des Organisationskomitees, gewann die letzten beiden Austragungen seines Heimrennens und hat in dieser Saison mit zwei Siegen in Bern und Aigle schon früh die Führung im Gesamtklassement übernommen. Dass die Strecke in Eschenbach den Athleten extrem viel abverlangt, weiß auch Wildhaber: «Fehlerlos kommt niemand durch. Das Entscheidende aber ist, dass du nur kleine Patzer drin hast und keine großen Fehler», macht Wildhaber klar, wie nah Erfolg und Misserfolg bei «seinem» Rennen beisammen liegen.

 

Zu Rekordsieger Mourey aufgeschlossen

Ein Blick in die Statistik verrät, dass Wildhaber mit seinem vierten Sieg in Aigle zum Rekordsieger der CrossTour, dem Franzosen Francis Mourey, aufgeschlossen hat. «Ah, das wusste ich gar nicht», zeigt sich 32-Jährige im Gespräch positiv überrascht. Im Rennen werde er aber sicherlich keine Gedanken an Statistiken und Rekorde verlieren können. Da habe er andere Probleme, fügt Wildhaber lachend an. «In ruhigen Momenten interessieren mich diese Zahlen aber schon. Es ist schön zu sehen und macht mich zufrieden, was ich bisher geleistet habe.»

Doch Wildhaber ist keiner, der sich auf seinen Erfolgen ausruht. Er bezeichnet als «unglaublich», dass er sein Heimrennen zweimal in Serie gewinnen konnte, obwohl die Umstände zu Hause so ganz anders sind. Da wo er in den Tagen zuvor intensiv in die Vorbereitungen involviert ist, beim Aufbau mithilft und jeden Pfosten einschlägt, als wäre es seine letzte und wichtigste Tat am Wochenende der EKZ CrossTour.

 

Wildhaber: «Verspüre keinen besonderen Druck»

Mit einem Lächeln sagt Wildhaber: «Wenn ich zweimal gewinnen konnte, kann ich es auch ein drittes Mal. Aber einen besonderen Druck verspüre ich deswegen nicht.» Im Gesamtklassement weist er einen Vorsprung von 33 und 38 Punkten auf Nicola Rohrbach und Simon Zahner auf. Wichtig ist für Wildhaber in Eschenbach nochmals ein richtig gutes Rennen abzuliefern, um sich für das Finale in Meilen am 2. Januar 2018 die bestmögliche Ausgangslage zu verschaffen.

In Eschenbach erwarten das Publikum doppelte Spannung. Einerseits im Kampf um die Tagessiege, andererseits in den Duellen um die prestigeträchtige Gesamtwertung. So stehen neben Wildhaber, Rohrbach und Zahner der deutsche Meister Marcel Meisen (Sieger in Hittnau), der Niederländer David van der Poel und mit Lars Forster ein weiterer Fahrer vom VC Eschenbach als Mitfavoriten am Start. «Lars wird ganz vorne mitfahren», weist Wildhaber auf seinen Klubkollegen hin. Forster selbst hat mit seinem Sieg in Madiswil und zwei vierten Plätzen am vergangenen Wochenende in Nyon und Sion ebenfalls seine Ambitionen angemeldet. Auch Kevin Kuhn, Michi Wildhaber und Andri Frischknecht wollen bei ihrem Heimrennen brillieren. Zudem ist der Spitzenmountainbiker Fabian Giger am Start.

 Eva Lechner / Eschenbach 2016 // ©radsportphoto.net/Steffen Müssiggang
Eva Lechner / Eschenbach 2016 // ©radsportphoto.net/Steffen Müssiggang

 

Lechners Serie – Neffs Rückkehr zum Cross

Die große Favoritin bei den Frauen ist Eva Lechner. Die Südtirolerin ist bisher dreimal in Eschenbach gestartet und dabei jedes Mal auf dem Podest gestanden. Nach einem dritten Platz 2014, gefolgt vom zweiten Rang 2015, gewann sie schließlich im Vorjahr souverän. Die tschechische CrossTour-Leaderin Pavla Havlikova, die Schweizer Meisterin Jasmin Egger-Achermann und Lucie Chainel (Fra), welche 2014 in Eschenbach siegte, dürften Lechners härteste Konkurrentin sein.

 

Jolanda Neff /Bern  // ©radsportphoto.net/Steffen Müssiggang
Jolanda Neff /Bern // ©radsportphoto.net/Steffen Müssiggang

Gespannt sein darf man auch besonders auf Jolanda Neff, die amtierende MTB-Weltmeisterin. Neff hat im Oktober in Bern erstmals ein internationales Radquer im Rahmen der EKZ CrossTour gewinnen können und überzeugte auch bei ihrer Premiere im Crossweltcup im belgischen Koksijde auf dem 14. Platz.

Seit dem 22. Oktober ist Neff allerdings kein Rennen mehr gefahren. Bei den Frauen vertreten die letztjährige Gesamtsiegerin Nicole Koller, die junge Tina Züger und Alessia Bisig die Farben des VC Eschenbach.