Berliner Velodrome - Deutschland überrascht mit Platz 4

Radsport-Bahn-EM FelixGroß SCDHfK Leipzig - FlorianPappert
Radsport-Bahn-EM FelixGroß SCDHfK Leipzig - FlorianPappert // Felix Groß an dritter Position

Der „Deutsche Vierer“ verpasst mit Platz 4 knapp eine Medaille bei der Europameisterschaft im Bahnradsport in Berlin. Nach einer soliden Qualifikation am Mittwochabend mussten die vier deutschen Jungs am Donnerstag zwar im Vorlauf gegen Frankreich geschlagen geben.

Doch die starke Zeit von 3:57,676 – fast deutscher Rekord (3:56,903) – reichte für den Lauf um die Bronzemedaille gegen Russland (3:57,688). Dort zeigte das deutsche Team ein solides Rennen (3:58,453), musste sich Russland (3:57,517) aber knapp geschlagen geben. Gold holt Frankreich (3:55,780) in einem packendem Rennen gegen Italien (3:55,986).

 

Die Aufregung war „Groß“, denn alle Trainer der Abteilung Radsport des SC DHfK Leipzig e.V. und die gesamte Familie waren zum Anfeuern angereist. Bruder Franz Groß bekam sogar extra schulfrei, um gemeinsam mit Eltern und Großeltern seinem großen Bruder zu zujubeln. Aufgeregt seih er nicht, einfach nur stolz wie Bolle, so Vater Mike Groß. So aufgeregt war Felix, der jüngste Renner der deutschen Nationalmannschaft gar nicht: „Das tolle Publikum hat hier einiges an Anspannung weggenommen und ich bin sehr zufrieden mit unserer Leistung. Die Medaille wäre schön gewesen, trotzdem war es ein geiles Gefühl! Die Zeiten waren super und darauf werden wir aufbauen!“, so Groß direkt nach seinem Vorlauf. Kein Wunder- mit eigenem Fanclub.

Trainer Sven Meyer war weniger überrascht vom vierten Platz, als von den Zeiten der Mannschaft. „Felix ist jetzt das erste Mal Vierer gefahren und gleich auf so hohem Niveau bei der Heim-EM – er hat seine Aufgabe sehr gut gemeistert. Da kommt auf jeden Fall noch ein bisschen was. Vor der Qualifikation war er noch etwas nervös, aber das Team hat super zusammengespielt.“, so der Langzeit-Trainer des deutschen Teams.

 

Sein Stückpunkttrainer Leipzig vom SC DHfK Leipzig, Roland Hempel lobte seinen Schützling überschwänglich: „Das war mich etwas neu, mal entspannt auf der Tribüne zu sitzen und von außen das Rennen zu beobachten. Sonst stehe ich direkt an der Bahn. Es war sehr überraschend, wie er als junger Sportler couragiert in das Rennen gegangen ist und Verantwortung übernommen hat. Bestimmt eine tolle Erfahrung für ihn und seine Zukunft."

Als nächstes geht es für Groß weiter nach Polen und Manchester zum Weltcup und 2020 hoffentlich zu Olympia in Tokio. Doch erstmal wird mit der Familie gefeiert und weiterhin die Europameisterschaft genossen – die Familie Groß bleibt noch bis Sonntag in Berlin.

 

Zur Disziplin Mannschaftsverfolgung:

In der Mannschaftsverfolgung starten jeweils zwei Teams (je vier Fahrer) auf den gegenüberliegenden geraden. Während der 4000m wechseln die Fahrer sich bei der Führungsarbeit ab. Nach 16 Runden auf der 250m Bahn in Berlin wird die Zeit beim dritten Fahrer genommen. Der Sieger wird in einem Turniersystem, mit Qualifikation, Vorläufen und dem großen und kleinen Finale ermittelt.

 

 

Quelle: Pressemitteilung des SC DHfK Leipzig