Die Cyclocross Weltmeisterschaften 2017 in Luxemburg sind Geschichte. Mit vielen Emotionen, tausenden Zusehern und schönen Geschichten. Dr. Josef Bernhart hat für VeloTOTAL eine persönliche Nachlese verfasst.
Cyclocross sei etwas für Liebhaber. So die Worte des Luxemburgers Claude Michely. Claude wer? Michely, Luxemburgs Crosser mit dem ganz großen Erfolg. Er war es, der die bislang einzige
WM-Medaille für das kleine Land holte. In München 1985. Als alle Emotionen in die Tränen des Siegers flossen. Klaus Peter Thaler hatte die Heim-WM gewonnen. Dritter Claude Michely. Es war die
Stunde, als viele auch hierzulande ihre Liebe zum Cross-Sport entdeckten. Und Deutschland seine Helden feierte. Klaus-Peter Thaler und Mike Kluge, der Gold bei den Amateuren holte. Cross
kann doch so cool und emotional sein.
Was die Belgier und Holländer schon seit Jahrzehnten zelebrieren, scheint in deutschen Landen immer noch unterbelichtet. Obwohl: Cyclocross erlebt einen Aufschwung. Zwischen Straßenradsport und
Mountainbike gibt es ein unübersehbares Cross-Revival. So ist es die internationale Radsportvereinigung UCI, die soeben in Bieles einen bedeutenden Entwicklungsschritt vollzog. Über 25 Millionen
Zuseher weltweit haben laut UCI die Cross-Rennen in den USA, Valkenburg und im deutschen Zeven verfolgt. Solche Zahlen überzeugen. Und in der Schweiz ist es die EKZ-Cross Tour, die sich
zunehmender Beliebtheit erfreut. Und nun Luxemburg. Eine WM mit 30.000 Besuchern in zwei Tagen. Es sei eine tolle Sache gewesen, schrieben die Medien, nicht nur für die Nation, sondern auch für
das Selbstbewusstsein der Crosser.
Spannung ist jedenfalls garantiert, wenn sich die Rennfahrer auch in der kommenden Saison über Stock, Stein, Schlamm und Eis kämpfen. Eine Etappe mehr wird der Weltcupkalender 2017/18 aufweisen.
Von Iowa City in den USA am 16. September bis nach Hoogerheide am 28. Januar 2018 bewegt sich der Cross-Zirkus. Ebenso mit dabei Belgien, Dänemark, Deutschland und Frankreich. Die
Weltmeisterschaften 2018 finden dann im niederländischen Valkenburg statt. Aus Südtiroler Sicht wird auch Eva Lechner versuchen, wieder um den Titel zu kämpfen. Am liebsten so emotional wie die
frisch gebackene Weltmeisterin Sanne Cant aus Belgien. Mit Freudentränen im Ziel. Klaus Peter Thaler lässt grüßen. Es war so emotional in München 1985. Und das Geburtsjahr von Eva
Lechner. Fotos:
Freudentränen 1985: Cross-Weltmeister Klaus Peter Thaler (rechts Claude Michely) – Bild: H.A.Roth/roth-foto.de
Fighten 2017: Crosserin Eva Lechner bei der WM in Bieles – Bild: Michele Mondini/MicheleMondini.com
Redaktion (exklusiv für www.velototal.de): Dr. Josef Bernhart