Anwohner und Fahrrad-Aktivisten protestierten Donnerstagmorgen (28.1.) in Berlin vor dem Rathaus Neukölln für bessere Luft. Mit Atemschutz-Masken, weißen Maleranzügen und diversen Aktionen machten sie auf regelmäßige Grenzwertüberschreitungen in Sachen Feinstaub und Stickoxide aufmerksam.
Mit dem herrlichen Motto „Husten, wir haben ein Problem“ appellierten die Aktivisten an Politik und Verwaltung, die geltenden Gesetze einzuhalten, die Asthma-Reize für Berliner und Berlinerinnen
zu senken und drohende Strafzahlungen zu verhindern.
"Es ist erwiesen, dass Husten auch von Feinstaub und zu vielen Autoabgasen herrührt", so Carolin Kruse, eine der Initiatorinnen der Aktion vom Netzwerk Fahrradfreundliches Neukölln." Die
Schutzmasken sollten bewusst an die Gefahr von Atemwegserkrankungen erinnern. Und Co-Initiatorin Saskia Ellenbeck, häufig mit Kleinkind im Fahrrad-Anhänger unterwegs, kommentiert: "Uns
reicht es mit Aussitzen. Husten, wir haben ein Problem! Gerade für Kinder ist die Belastung besonders gesundheitsschädlich."
Allein in 2016 wurden an der Karl-Marx-Straße die EU-Jahresmittelgrenzwerte der Feinstaubbelastung schon an fünf Tagen überstiegen. Die Stickstoffdioxidbelastung überstieg sogar an der Mehrzahl
aller Tage den absoluten Grenzwert. Während andere Städte wie Paris oder London aktiv werden und den Autoverkehr als Ursache Nummer eins in den Städten zurückdrängen, passiert in Berlin nichts.
Aktivisten befestigen an Autos den Warnhinweis "Abgase töten. Feinstaub reizt Hals und Nase, macht Husten, verschlimmert Asthma und kann Krebs verursachen", wie man sie von Zigarettenschachteln
kennt.
Die Aktion wurde initiiert vom Netzwerk Fahrradfreundliches Neukölln und der Initiative Clevere Städte. Sie wird unterstützt von der Grünen Liga Berlin e.V., dem VCD Nordost (Verkehrsclub
Deutschland) und den NaturFreunden e.V. Berlin.
Weitere Informationen und Eindrücke von der Aktion unter:
https://www.facebook.com/FahrradfreundlichesNeukoelln/