Im Beisein von Gästen aus Politik und Wirtschaft hat der internationale Automobilzulieferer Brose am Dienstag die Serienproduktion seines neuen Elektromotors für e-Bikes im Werk Berlin gestartet.
Damit ist der Mechatronik-Spezialist der einzige Hersteller, der ein Antriebssystem "Made in Germany" anbietet. Beliefert werden zunächst die Fahrradhersteller Bulls und Pegasus (beide ZEG) sowie Rotwild. Brose investierte 3,4 Millionen Euro in den Aufbau der Produktionskapazitäten.
"Es ist sicherlich ein Meilenstein in der Geschichte von Brose, dass wir heute in der Stadt, in der Max Brose 1908 seine erste Firma gründete, erstmals die Technikkompetenz und die Werte unserer Unternehmensgruppe auf einen neuen Markt übertragen", sagte Michael Stoschek, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Brose Gruppe. "Hier wollen wir mit höchster Technologie und Qualität die klare Nummer 1 im Premiumsegment sein und danach schrittweise auch die darunter liegenden Klassen erschließen. Die Erwartungen sind groß und haben meine Mitgesellschafter und mich ermutigt, diesen Schritt zu gehen und die dafür notwendigen technischen und personellen Voraussetzungen zu schaffen", erklärte Stoschek.
Für Guido Beermann, Staatssekretär der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung, zeigt der Produktionsstart von Brose, "dass die Positionierung des Landes Berlin in dem Zukunftsfeld Elektromobilität beste Chancen bietet für zusätzliches Wachstum und qualifizierte Beschäftigung."
Höchste Qualitätsgüte in Entwicklung und Fertigung
Auf Basis eines millionenfach produzierten Lenkungsmotors für Pkw entwickelten die Brose Ingenieure in den vergangenen drei Jahren ein neuartiges Antriebssystem für e-Bikes. Grundlage für das ausgereifte Produkt sind Laborprüfungen analog zur Automobilentwicklung und intensive Dauerlauf-Fahrtests unter Härtebedingungen in den Alpen. Seit Juli 2013 wurden mehr als 100.000 Kilometer mit dem Brose Antrieb zurückgelegt.
Die Fahrradhersteller profitieren von der Brose Kompetenz nicht nur in der Entwicklung, sondern auch von den hohen Qualitätsstandards in der Fertigung: Mit einem jährlichen Produktionsvolumen von 2,6 Millionen Elektroantrieben für Kühlerlüftermodule verfügt das Werk Berlin über fundierte Expertise. Etablierte Qualitätsmethoden der Automobilbranche werden genauso bei der Herstellung der e-Bike Antriebe angewandt. Zudem sorgen die permanente Überwachung der Montageprozesse und die am Ende für jeden Motor durchgeführte "End-of-Line"-Prüfung für höchste Qualitätsgüte beim Kunden.
Über den selbstgefertigten Antrieb hinaus bietet der Mechatronik-Spezialist auf Wunsch ein individuell abgestimmtes Gesamtsystem. Hersteller können alle weiteren Komponenten ergänzen, die zur Ausstattung eines e-Bikes notwendig sind: vom Display über Kabelsätze bis hin zur der in den Fahrradrahmen zu verschweißenden Aufnahme. Die Akkus liefert die BMZ GmbH Karlstein. Gemeinsam mit dem größten Batteriehersteller Europas stellt Brose auch den Service für die Fahrradhändler sicher.
Mehrwert für Fahrradhersteller: Bewährte Technik und hohe Individualität
Der Brose Mittelmotor bietet mit einem Gewicht von 3,4 Kilogramm und einer Spitzenleistung von bis zu 600 Watt eine bisher nicht bekannte Leistungsdichte. Dieser Vorsprung ergibt sich aus dem Einsatz gewichtsreduzierter, aber dennoch hochfester Materialien. Die kompakte Bauform in Verbindung mit flexiblen Einbaupositionen ermöglicht den Herstellern Produkte mit optimaler Geometrie, ausgewogener Gewichtsverteilung und agilen Fahreigenschaften. Aufgrund der Konstruktion können standardisierte Einfach- bzw. Mehrfachkettenblätter und damit gängige Schaltgruppen eingesetzt werden.
Je nach Kundenanforderung lassen sich sowohl Antrieb als auch Akku in den Rahmen integrieren und Gehäuseabdeckungen kundenspezifisch anpassen, was Bike-Designern große Gestaltungsfreiräume erlaubt. Auch das Fahrverhalten ist individualisierbar: Zum Beispiel können die zeitliche Verzögerung beim Zuschalten der Tretunterstützung und deren Intensität modellspezifisch gestaltet werden.
"Wir sind davon überzeugt, dass sich e-Bikes als Sportgerät genauso wie im mobilen Alltag durchsetzen. Ob Mountainbike, Trekking- oder Tourenrad – wir bieten den Herstellern, die auf maximale Individualität und höchste Qualität setzen, eine optimale Systemlösung", sagt Christoph Bantle, Leiter Produktbereich e-Bike Brose Gruppe. "Unser Motor läuft nahezu geräuschlos und vibrationsfrei. Die feinfühlige Sensorik sorgt für eine harmonische und gleichzeitig leistungsstarke Tretunterstützung – und spricht damit unterschiedliche Zielgruppen an."
Ab Herbst im Handel erhältlich
Im Mai dieses Jahres präsentierte der Premium-Fahrradhersteller Rotwild mit dem All-Mountain R.Q1 ein vielseitiges Pedelec mit dem kompakten Mittelmotor des Mechatronik-Spezialisten Brose. Durch den vollständig in die Tragestruktur des Rahmens integrierten Akku behält das R.Q1 auch in der Hybridversion sein eigenständiges Design und das spielerische Handling. Ab Herbst ist das Mountainbike mit Brose Antrieb im Handel erhältlich. Im selben Zeitraum startet die Belieferung der Marken Bulls und Pegasus (beide ZEG). Gespräche mit anderen Herstellern laufen bereits.
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Bild unten: Der erste e-Bike Antrieb von Brose ist gefertigt: Im Beisein von Peter Schlitt, Geschäftsführender Gesellschafter Rotwild, Michael Stoschek, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Brose Gruppe, Roman Misch, Fertigungsplaner für Brose e-Bike Antriebe, Egbert Hageböck, Vorstand ZEG, Georg Honkomp, Vorsitzender Vorstand ZEG, Sven Bauer, Geschäftsführender Gesellschafter der BMZ GmbH und Christoph Bantle, Leiter Produktbereich e-Bike Brose Gruppe, erfolgte am 15. Juli 2014 der Start der Serienproduktion im Berliner Brose Werk.
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